Draußen sinkt die Sonne über den ersten Höhen der Eifel, drinnen leuchtet mein Lesesessel hell im Schein der Lampe. Ein gemütlicher Abend steht bevor, aufgewertet von einem neu eingetroffenen, 2023 erschienenen Buch. Ich werde zu gegebener Zeit berichten… 😁
Schweigemarsch und Tränen,
Herbstregen, der in mein Gesicht schlug.
Zerzauste Haare unter grauem Himmel –
Kalter Wind, der an ihnen zerrte.
Steten Schrittes durch braune Felder
Zog es mich fort von den Menschen,
Die mich umstanden, auf mich zeigten.
Deine Hand konnte heilen,
Dein Mund konnte heiligen.
Deine Augen waren kein Trost.
Heimkehr vom Marsch.
Kerzenlicht und heller Wein.
Mit meiner Liebe ging ich fort,
Mit leeren Augen kam ich heim.
Und du warst nicht an diesem Ort.
„In den Neunzigern gab es dieses Revival – auf einmal interessierten sich unglaublich viele Leute für unsere Musik und unsere Kleidung. Die Szene rückte ein gewaltiges Stück in Richtung Mainstream. Man kann heute gar nicht mehr von einer Jugendkultur sprechen. Die Protagonisten, die von Anfang an dabei waren, stehen jetzt kurz vor der Rente. Gothic ist heute eher ein Lebensstil, für den sich Menschen jedes Alters und aller gesellschaftlichen Schichten entscheiden.“
Martin Sprissler hat im Winter 22/23 Abschied genommen von seinem Projekt GOTHIC Magazine, und dabei in den Ausgaben 90 und 91 Weggefährten aus der Szene zu Wort kommen lassen. Ich möchte einige Aussagen aufgreifen und kommentieren. Zunächst fasse ich anhand von Stichworten zusammen.
Bei all dem ist es mir wichtig zu sagen, daß ich in keiner Weise für „die Szene“ spreche. Alles ist meine persönliche Auffassung zum Thema.
In letzter Zeit, da ich mich wieder intensiver mit dem Thema Gothic / Schwarze Szene, mit Horror und Suspense beschäftige, merke ich, daß mich einzelne Filme wieder emotional durchrütteln, so wie es seinerzeit z.B. bei The Crow war. Ich habe hier bereits über Run Rabbit Run geschrieben, auch über Infinity Pool. Aus verschiedenen persönlichen Gründen ist da irgendwie eine Art neue „Aufnahmefähigkeit“ bei mir, vielleicht auch ein ‚Sich-berühren-lassen‘.
Gerade die Schlußszene von Bones and All (BaA) erinnerte mich an Carlos Sauras „Deprisa, deprisa“ (Los, Tempo!), an den stillen anonymen Tod in den Hochhäusern der Madrider Vorstadt, an die alleinige Überlebende – wie hier im Film Maren. Selbst das schwülstige Lied Me Quedo Contigo von Los Chunguitos aus der Schlußszene hätte hier in BaA gepaßt…
Von den Emotionen, die der Film auslöste, fühlte ich mich auch an „Lost Souls“ von Poppy Z. Brite erinnert – dieses Gefühl süßlicher Grausamkeit, Erotik, Blut, die ständige Nähe des Todes. „Bones and All (Film)“ weiterlesen
Noch vor zwei Tagen habe ich das Thema kurz aufgegriffen, heute morgen lese ich bei Spontis einen Beitrag von Gruftlord zum Thema „Sterben der Szene“.
Er sieht „Hedonismus als Selbstzweck“ als einen Grund für die Zerfallserscheinungen, womit er eine Selbstdefinition nur über Äußerlichkeiten meint – Bekleidung wird zum Kostüm, es wird „Mummenschanz“ betrieben – was von den einschlägigen Magazinen durch Ablichten genau dieser Personen à la „Hier trifft sich DIE SCHWARZE SZENE“ aufgegriffen wird.
Andererseits wertet der Autor Cybergoth oder Steampunk positiv, da sie die Szene „lebendig halten“. „Inhaltsleerer Mummenschanz“ weiterlesen
Ich bin vor einiger Zeit schonmal auf das Altern der Szene eingegangen. Nun habe ich ein Interview gefunden, das Kulturanthropologe Markus Tauschek, Uni Freiburg, 2018 der Stuttgarter Zeitung gegeben hat: Die Gothics werden älter. Kann man bei Bedarf selbst lesen; ich hebe nur das für mich Wichtige heraus.
Im dritten Teil meiner „persönlichen Musikgeschichte“ fragte ich, ob die „verrückten Jahre“ vorbei seien. Nö. Nicht vorbei, denn wir haben uns mal eben einen Monat vor dem M’era Luna dazu entschieden, mit Zelt anzureisen. (Meine Frau sagte schon vor etlichen Jahren: ich zelte nicht mehr!)
Wir sind hier am Mittelrhein etwas später losgefahren als geplant, fuhren aber verwundert wegen der ruhigen Verkehrslage am Großraum Köln und dem Ruhrgebiet vorbei. Erst auf der A2 vor Garbsen gab es einen längeren Stau. Die für aus Norden kommende Festivalbesucher empfohlene Abfahrt Laatzen (der A7) war m.E. nicht sinnvoll, weil gleich nach Abfahrt eine längere Baustelle mit Ampelanlage war, so daß sich die Autos bereits bei moderatem Anreiseverkehr bis auf die A7 zurückstauten.
Via B6 ging es problemlos zum Parkplatz 2 des Festivals. Aussteigen, Zelte einpacken, Kontaktaufnahme zu R. und seiner Tochter L., mit denen wir zusammen unsere Behausungen für das Wochenende aufstellen wollten. Sie standen am Ende der „Zielgerade“ für die Bändchenzelte. Als wir auf die Mitte dieser Schlange stießen, bildete sich gerade eine neue rechts daneben. Wir riefen die beiden an: kommt rüber, die haben eine zweite Schlange aufgemacht… *hust* Ja, OK, es war die ‚fast lane‘, was wir nicht wußten. Aber tatsächlich ließ sich das gut regeln: L. und ich hatten tatsächlich nur ein Gepäckstück, meine Frau zog eine kleine Sackkarre mit den Zelten und verwies auf die nach OP noch verbundene Hand – alles kein Problem. R. fuhr die beiden Leiterwagen am Zelt vorbei, wir übernahmen, stellte sich später erneut für das Bändchen an.
Natürlich war das nicht im Sinne des „Erfinders“, aber etliche Leute nutzen die ‚fast lane‘ und schoben die Wagen usw. neben dem Zelt vorbei. „M’era Luna 2023 – der Freitag“ weiterlesen
Was bedeutet die Nacht für mich? Faszination – seit ich ein kleiner Junge war. Beim Nachdenken fallen mir verschiedene Szenen aus meiner Kindheit ein.
Da ist der Aufbruch zur Fahrt in den Urlaub morgens um 4 Uhr. Ich stehe als kleiner Junge im dunklen Hof und schaue in den Himmel, wo eine Unzahl von Sternen leuchtet. Das hatte ich so noch nie gesehen. Ich kann meinen Blick kaum abwenden und rufe zum Opa, der uns vom Fenster verabschiedet: „Opa, schau mal, die ganzen Sterne!“ Die Szene ist wie eingraviert in meine Seelenlandschaft. „Nachtvolk“ weiterlesen
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