Salzburg

in memoriam Georg Trakl
Salzburg.

Ankommen mit ertrunkenen Träumen, gedemütigt.
Im Regen erscheint die Stadt
wie ein aufgerissenes Maul,
das uns hineinzieht. Dich zuerst.

Erspüre ich auf nassem Pflaster
zeitlos versunkene, einstige Schritte?
Sein Haus leuchtet mir ein heller Stern.
Hinter verschlossener Pforte
brütet Einsamkeit in weltflüchtigen Visionen.

Lenke durch dunkle Gassen meine Schritte –
zuviel Leben, verhökerte Pracht, verscherbelter Glanz.
In düsteren Cafés sitzen Männer und Frauen
an Tischen bei dampfendem Kaffee.
Wortlose Unterhaltung.
Doch flammt kein Fluch in ihrer Augen Begehren.
Töte, wenn auf stillen Plätzen
die Zeit deinen Tanz verspottet.
„Salzburg“ weiterlesen

Black Winter 2024/2025 by Rush (Playlist)

Erstmalig war ich zum Beginn des Herbstes unmotiviert, an der Playlist zu arbeiten, weil ich nicht erkennen kann, daß die älteren beachtet, gespielt, geliked werden. Wozu die Arbeit? Doch ein Blick in meine Spotify-Bibliothek erinnerte mich daran, daß ich ja schon im Frühsommer „vorgearbeitet“ hatte – die Playlist für den Winter stand zu 80%. Hier ist sie also…

Kite sind z.Zt. meine Lieblingsband, und mit „Losing“ gibt es eine sehr intensive, atmosphärische Kollaboration mit Anna von Hausswolff und Henric de la Cour. Nach dem herrlichen The-Beauty-of-Gemina-Konzert (Bericht folgt nocht) mußte der „Sleeping Song“ mit in die Liste. Farin Urlaub war so ein Wackelkandidat; er blieb nur um des Themas willen in der Liste. „There’s a light…“ – The Smiths in einem Song – wie habe ich diese Band mal geliebt! Mit „Nyctophilia“ von Dark möchte ich vielleicht ein bißchen Wiedergutmachung betreiben: Mir hat sein Auftritt beim Stella Nomine nicht so gefallen, aber der Sound ist doch druckvoll und gut. The Doors, diese von einigen Experten so bezeichnete „1st Gothic Band“ war einmal meine absolute Lieblingsband – lange ist’s her.

Die früheren Listen finden sich auf dieser Seite.

Hier gehts zur Playlist auf Spotify!

Tracklist:

Kite / Anna v. Hausswolff / Henric de la Cour – Losing
The Beauty of Gemina – Sleeping Song
Neuroticfish – Imposter Syndrome
Farin Urlaub – Kein Zurück
The Smith – There is a light that never goes out
Die Arbeit – Probleme
Einstürzende Neubauten – Wie lange noch?
Dark – Nyctophilia
Schattenmann – Nadel und Faden
Chrom – Loneliness
The Doors – The End

Leave this world behind

Hier ist es gerade ruhig. Das hat verschiedene Gründe, u.a. ein gesundheitlicher Aspekt, der Corri-May und mich derzeit beschäftigt und ein wenig aus dem Gleichlauf bringt. Alles läuft gerade nicht so rund, die Arbeit nervt extrem – und ich habe irgendwie keine Lust aufs Stella Nomine Festival am nächsten Wochenende (u.a. wegen Wohnen im Ort, statt Campen, also mit langem Anmarsch oder Fahrt in vermutlich überfüllten Shuttles).

Wie oft in solchen Phasen zieht es  mich in virtuelle Welten – Computerspiele. Das ist in den letzten anderthalb Jahrzehnten deutlich weniger geworden, so along the lines of „das fasziniert mich nicht mehr“, „die können mich nicht mehr in ihre Realität hineinziehen“. „Leave this world behind“ weiterlesen

Ging durch gefrorenen Wald

Wald, mit dir wieder einmal zur Zwiesprach allein
und wie ein Baum inmitten der Brüder zu sein.
(Josef Weinheber)

Ging durch gefrorenen Wald.
Der Boden wies meine Schritte ab.
Füße zertraten Äste
und dieser Lärm verscheuchte
den Traum von Natur,
den ich vorsichtshalber mitgenommen hatte. „Ging durch gefrorenen Wald“ weiterlesen

es funkelt von deinem Ohr der Tod

es funkelt von deinem Ohr der Tod
du lächelst, ich wende mich ab – eine Fleischwunde
rot, naß, pulsierend
pochendes Leben
neben alltagsblasser Narbe
Bekannter Schmerz
Re-location
Nebelwald, Kohlenmeiler, Klaustrophobie
langsames Verbrennen, geschlossene Augen, Zittern –
Transformation zu Höherem und Lichterem?
Ach, wozu?
im warmen Dunkel deiner Nähe
im Abgrund deiner Schwärze
hinaufgezogen
im sanften Blinzeln deiner Zeit
es funkelt von deinem Ohr mein Leben

[© Rush / V. Wagner]

Kein Kampf heute nacht…

Castrum Nigra 2019

Kein Kampf heute nacht,
keine Schlacht,
es bleibt ruhig,
die Glocken schlagen für Gläubige,
Schienen führen den blinden Zug zum Ziel.
Vergebliches Leben,
ohne Besessenheit, ohne Ekstase.
Leere Schritte, taumelnd,
kein Geist gegeben.
Ein Traum, der verfiel
in kühler Bläue und
lasziver Lust in den Augen der Stadt. „Kein Kampf heute nacht…“ weiterlesen

Black Summer 2024 by Rush (Playlist)

Es ist soweit, die Sommer-Playlist ist da. Der ‚Fokus‘ der Playlist läßt sich schnell aus der Tracklist erschließen. 😅 Sagen wir, es ist so ein Lust-Schmerz-Ding.
Kurze, knackige 58 Minuten Musik – Umbra et Imago sind drin, weil ich mich auf sie freue – Stella Nomine 2024. ‚Beat my Guest‘ habe ich geliebt, als ich viel zu jung war, um den Hintergrund zu verstehen. My Sick Mind TV schaue ich täglich. 😉

Die früheren Listen finden sich auf dieser Seite.

Hier gehts zur Playlist auf Spotify!

Tracklist:

  1. Adam & the Ants – Beat my Guest
  2. Depeche Mode – Stripped
  3. Boy Harsher – Pain
  4. Nine Inch Nails – Hurt (live)
  5. Genitorturers – Touch Myself
  6. Vaselyne – Shame
  7. Mono Inc. – My Sick Mind TV (live)
  8. Deine Lakaien – Lass mich
  9. Informatik – Don’t be Afraid
  10. Athamay – Kiss the Whip
  11. Umbra et Imago – Milch
  12. This Eternal Decay – Everything
  13. The Velvet Underground & Nico – Venus in Furs

Schwarz sein…

Das ist ein alter Text, der früher mal auf so einer ‚Erklärbär‘-Seite von Vorgängerprojekten war. Früher = so um 2000/2005:

„Schwarz sein“ – im Sinne der Subkultur „Schwarze Szene“ – ist für mich weniger an der äußeren Erscheinung festzumachen, als an der inneren Einstellung – heißt: ich kann auch in Blue Jeans „schwarz“ sein, während die schwarzen Klamotten, der Schmuck, die Schminke garnieren, verschönern. Es ist so wie mit dem leckeren Erdbeerkuchen – er ist auch so schon ein Augen- und Gaumenschmaus, aber erst das Häubchen Sahne macht ihn komplett, verändert aber die Grundsubstanz – Erdbeere – nicht.

Auf früheren Seiten ab Ende der 1990er, einfachen HTML-Konstrukten, habe ich schon versucht, das Schwarz-Sein zu beschreiben. Die Domains hießen beispielsweise New-Moon-Necropolis.de, let-the-instant-fa.de – alles sehr klangvoll – und kurzlebig. 😉 „Schwarz sein…“ weiterlesen

Zugfahrt in den Süden

Fuerteventura

Ich sah das Leben vorüberziehn,
Tage und Stunden leichtwegs mir fliehn,
wenn Wolken am Himmel hineilen,
Zeiger der Uhr niemals verweilen.

Am Fenster flog die Welt vorbei,
tristes, graues Einerlei.
Fabriken, Häfen, Schiffe –
weiter, nur weiter mit schrillem Pfiffe.

Im Heute stürmt heran das Morgen,
nur Vergangnes liegt geborgen
im Herzen, da mir ruht
düster-rote Lebensglut.

[© Rush / V. Wagner]

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