Venus im Pelz (Sacher-Masoch)

Nach dem Beitrag zur Lust an der Unterwerfung überkam mich die Lust am Lesen, an der ‘Regression’ auf eine Lektüre von vor über 30 Jahren, die ‘man’ kennt, die ich aber nicht mehr so richtig im Kopf hatte. Oft habe ich nach dem Lesen die Zeit überdauernde Bilder im Kopf, Szenen, Vorstellungen von Landschaften und Gebäuden – das fehlte hier. Also nochmal gelesen.

Vorab: wenn Du die Venus im Pelz nicht kennst: das wird nicht der spannendste, aufregendste Roman sein, den du in deinem Leben lesen wirst. Ich möchte mal behaupten, der Roman bezieht seinen Bekanntheitsgrad eben daher, daß man den Masochismus nach dem Leopold benannt hat. Ist m.E. kein literarisches Meisterwerk. Here we go…
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Schwarz sein…

Das ist ein alter Text, der früher mal auf so einer ‘Erklärbär’-Seite von Vorgängerprojekten war. Früher = so um 2000/2005:

„Schwarz sein“ – im Sinne der Subkultur “Schwarze Szene” – ist für mich weniger an der äußeren Erscheinung festzumachen, als an der inneren Einstellung – heißt: ich kann auch in Blue Jeans „schwarz“ sein, während die schwarzen Klamotten, der Schmuck, die Schminke garnieren, verschönern. Es ist so wie mit dem leckeren Erdbeerkuchen – er ist auch so schon ein Augen- und Gaumenschmaus, aber erst das Häubchen Sahne macht ihn komplett, verändert aber die Grundsubstanz – Erdbeere – nicht.

Auf früheren Seiten ab Ende der 1990er, einfachen HTML-Konstrukten, habe ich schon versucht, das Schwarz-Sein zu beschreiben. Die Domains hießen beispielsweise New-Moon-Necropolis.de, let-the-instant-fa.de – alles sehr klangvoll – und kurzlebig. 😉 „Schwarz sein…“ weiterlesen

Geißler: Lust an der Unterwerfung – revisited

frreepik.com - 18+Bitte beachten: Im Sinne des Jugendschutzes weise ich darauf hin, daß hier sensible Inhalte eines Mediums (Film, Serie, Buch) besprochen werden. Der Text sollte ab Volljährigkeit gelesen werden.

34 Jahre nach der Lektüre des “Frauen bekennen sich zum Masochismus” untertitelten Werkes habe ich noch einmal ein Exemplar antiquarisch gekauft und gelesen. Was macht die Lektüre mit mir heute? „Geißler: Lust an der Unterwerfung – revisited“ weiterlesen

Betet mit mir

Betet mit mir
die Nacht wird kalt
schmerzen wird der Leib
singen wird die Seele

Betet mit mir
daß Sie kommt
deren Hand heiligen kann
mit Feuer und Zärtlichkeit

Betet mit mir
das Banner muß aufrecht bleiben
das Klagelied verstummen
Säuseln sollen Ketten
Streicheln sollen Fesseln

Betet mit mir
um Erlösung durch Ihre Hand
um Ruin und Bitterkeit
Ergebung und mattes Glänzen
vor Ihren Füßen

[© Rush / V. Wagner]

 

{Nach “Laken so weiß” hier noch einmal der Blick auf die nächtliche Welt vom Boden aus. Für einen Gläubigen ist das ‘Betet mit mir’ blasphemisch, für das Ich im Text ist es aufrichtiges Gebet zu einem Gott, der sehr genau weiß – aus eigener Erfahrung -, was Schmerz ist. Der im übrigen auch weiß, was Erlösung ist, aber hier, nun ja, ist es eben blasphemischer (erdiger?) gemeint. 😂}

Laken so weiß

Laken so weiß wie der kalte Mond
Schneidend die Kälte der Nacht
doch da der Morgen

Eine Strafe mag kommen
Kein klareres Leben
doch Befriedigung

Der weiße Sklave empfängt Frieden
Lebt im blauen Rausch
der sinnengegeben

Ohne Freiheit doch
Da die Wahl der Waffen entfällt
für ihn

[© Rush / V. Wagner]

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Castrum Nigra 2023

Castrum Nigra, Ehrenburg, 2023Wir sind am frühen Morgen von der 9. Castrum Nigra auf der Ehrenburg bei Brodenbach an der Mosel zurückgekehrt. Fazit: Wundervoller, sehr stimmiger Abend in großartiger Kulisse. Und bei 30°C am Spätnachmittag wurde es, wie 2019, eine recht warme Nacht.

Die Veranstalter bieten insgesamt 5 Dance Floors, der Höhe nach geordnet: Oben im Palas NDH, darunter Electro in der Schatzkammer, der „neonschwarze“ Main Floor auf das Bastion mit tollem Blick zum angestrahlten Bergfried, ganz unten der Rittersaal mit „The Dark Side of Gothic“ sowie im Innenhof der Burg die Mittelaltermusik.

Verschiedene Künstler präsentierten sich, wozu ich nur eigene Eindrücke wiedergebe von dem, was ich sah – das Programm findet man auf der Webseite. „Castrum Nigra 2023“ weiterlesen

Persönliche Musikgeschichte, Teil 2

Rock Goth Time

Nach der Punk Goth time folgt im Schema von Mick Mercer (s. Teil 1 dieser Reihe) die Rock Goth Time (Mitt-80er bis Mitt-90er [ich hätte jetzt “Ende der 80er” gesagt]). Gitarrenlastige Bands dominierten, wie die Sisters of Mercy, The Mission oder auch die Fields of the Nephilim.
(Andererseits war Synthie-Pop-Musik z.B. mit Alphaville im Mainstream angekommen.) Mercer kritisiert an dieser Epoche v.a. die Gleichheit des Gitarren-Sounds. Da ist was dran: Selbst heute gibt es noch etliche Gruppen, die diesen Sound imitieren, ohne daß es zu einer Weiterentwicklung kommt.

Ich kam, wie geschildert, quasi direkt von der ersten Phase der “Londoner Bands” (wie Adam and the Ants, Stichwort: New Romantics) zur ‘Rock Goth Zeit’ mit Sisters und Co. – auch heute noch höre ich wenig Musik aus der sogenannten “Punk Goth time”, auch wenn es immer wieder eine schöne “Sound-Expedition” ist, bewußt in diesem Genre zu suchen und sich überraschen zu lassen.

Und … ich hatte tatsächlich noch nie von einer Band mit dem Namen The Cure gehört.

Nun gut, wir können The Cure nicht auslassen. 🤨 Ich lernte also relativ spät eine Band kennen, die so neu gar nicht mehr war. Obwohl Mercer meint, sie seien nie eine echte Gothic-Band gewesen, so waren sie doch für viele Menschen der erste Berührungspunkt mit Gothic-Musik und -Lifestyle, z.B. für meine damalige Freundin S., die ihrer Mutter – analog zu “Non Stop Erotic Cabaret” bei meiner – erstmal erklären mußte, warum sie eine “Pornography” betitelte Schallplatte kaufte. (Thema “erster Berührungspunkt”: heute sind (waren) das vielleicht Unheilig, Blutengel, Mono Inc.) „Persönliche Musikgeschichte, Teil 2“ weiterlesen

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