Persönliche Musikgeschichte, Teil 5

Pause vorbei! Amphi 2017

Dies ist der fünfte Teil einer kleinen, privaten Übersicht über Musik und Events der Schwarzen Szene, die mir wichtig waren und sind, und auf die ich aus meinem Blickwinkel schaue. (Teile dieser Reihe: 1, 2, 3, 4).

Im letzten Beitrag schrieb ich von den “unauffälligen Jahren”. Natürlich waren die nicht wirklich unauffällig, weil sich bei mir so einiges getan hat, das in diesem Blog thematisch nicht oder allerhöchstens am Rande abgedeckt wird. Aber zwischen 2011 und 2017 war ich wohl am weitesten von “der Szene” weg in diesem Zeitraum seit Anfang der 1980er, den ich hier beschreibe. „Persönliche Musikgeschichte, Teil 5“ weiterlesen

Persönliche Musikgeschichte, Teil 4

2000er – Family Life

2001 wurde unser erster Sohn geboren – wir gingen in den family mode. Musik und “Schwarze Szene” traten in den Hintergrund, auch weil wir als Familie in einem religiösen Bereich sehr engagiert waren (und ich ganz viel skandinavische Musik, viel Folk hörte).
(Die vorhergehenden Teile dieser Artikel-Serie: 1, 2, 3)

M’era Luna 2000

2002, 2004 und 2005 war ich dennoch wieder auf dem M’era Luna, wobei ganz klar das 2002er Konzert von VNV Nation herausragt. Die Live-Version von Legion fand sich später dann auch auf der “Honour 2003″ MCD. Hervorzuheben aus allen drei Events auf dem Hildesheim-Drispenstedter Flughafen sind für mich:
HIM (ja, doch, irgendwie schon), Soft Cell, Suicide Commando, The 69 Eyes, Schandmaul, L’Âme Immortelle (mit dem ergreifenden “Bitterkeit”), Funker Vogt, Oomph!, Lacrimosa (geniales Konzert), Covenant, The Mission, Umbra et Imago (besser aber beim WGT in der Agra-Halle), Rotersand, The Sisters of Mercy, Deine Lakaien, Diary of Dreams, Faun, Zeraphine, Mesh, The Crüxshadows – so viele schöne Erinnerungen. Tage im Zelt, Dosenfutter auf dem Spiritus-Kocher, Heimfahrt mit schlammbedecktem Auto. „Persönliche Musikgeschichte, Teil 4“ weiterlesen

Persönliche Musikgeschichte, Teil 3

Zillo Open Air 1998

Zillo Festival 1998 u. 99

Wieder einmal wurde die “schwarze Musik” für mich zu einer Art “Befreiungsschlag”, denn die im 2. Teil (1. Teil hier) erwähnte Beziehung mit S. endete glücklicherweise 1997 – und im darauffolgenden Sommer 1998 stand ich auf dem Hildesheimer Flugplatz beim Zillo Open Air. Als Secret Discovery mit “Hello Goodbye” (“Hello, I’m gonna leave you, I want to say goodbye to you”) das Festival eröffneten und mir die Bässe durch den Bauch dröhnten, wußte ich wieder, wo ich “hingehörte”. (Das klingt so lakonisch hingeschrieben, aber wenn ich daran zurückdenke, kommen die Emotionen wieder hoch, ich bekomme Gänsehaut, als sei es gestern gewesen. Es ist meine Musik, über die Jahrzehnte, immer wieder der Soundtrack meines Lebens, besonders in schwereren Zeiten (?).) „Persönliche Musikgeschichte, Teil 3“ weiterlesen

VNV Nation Electric Sun Tour 2023

Ronan Harris hatte auf dem Amphi 2022 angekündigt, 2023 solle wieder ein etwas “dunkleres Album” rauskommen. Jetzt ist es da, heißt “Electric Sun” und ist Stand 5.5.23 auf Platz 5 (!) der deutschen Album-Charts. Wow – und herzlichen Glückwunsch, Ronan!

Schon beim ersten Hören war ich fasziniert, wie vorher nur bei Praise the Fallen, Empires und Automatic. Ein Hörerlebnis wie aus einem Guß. Klar, da wird  VNV Nation nicht neu erfunden, aber es ist doch more of the good stuff. Kurzentschlossen fuhren meine Frau und ich zum Konzert im E-Werk in Köln am 5.5.23.
Von der Vorband, den Traitrs, habe ich einen Titel in meiner “Rush-Playlist”. Zu viel Geschrummel und der Versuch, wie Robert Smith zu klingen (ist auch Chrissy vom Mitternachtsreigen aufgefallen). Unterhaltsam, ja, kann man hören, ja, aber mehr – für mich – nicht. „VNV Nation Electric Sun Tour 2023“ weiterlesen

M’era Luna 2022 im Stream

Ein paar Eindrücke von der Terrasse… 😉

VNV Nation war(en) natürlich absolute Klasse mit dem “Classic Set”. Endlich mal wieder ein ruhiger Ronan, der nicht außer Puste kommt und zeigt, wieviel Atmosphäre er mit seiner Stimme erzeugen kann. Und wenn er dann so bewegt ist, ihm die Tränen kommen, dann habe ich auch Gänsehaut. BTW, wenn ich Illusion zur Gitarre singe, muß ich je nach Ausgangsstimmung auch mal mit einem Refrain aussetzen, weil mir die Stimme weggeht. Ist einfach eines dieser “Lieder meines Lebens”.

Nitzer Ebb – nicht “meine” Band, aber unglaublich toll, diese Urgesteine erleben zu dürfen. (Für mich auch Musik, die ich besser hören kann als z.B. Combichrist.)

Nach VNV mein Highlight: The Beauty of Gemina. Die MUSS ich mal in einem kleinen Club sehen, aber leider liegt die September-Tour in meiner Urlaubswoche… In meiner Playlist sind “Into Black”, “Last Night Home (Acoustic)” und “One Million Stars”.

The Mission – nö, zu oft gesehen und Wayne wird nicht besser.

Blutengel – hin- und hergerissen: schöne Melodien, aber doch hart an der Pop-Unerträglichkeitsgrenze. (Und schon habe ich “Morning after the War” ungewollt als Ohrwurm im Kopf.)

Lord of the Lost “Ensemble” – gehen in dieser Form in die Blutengel-Richtung. Da paßt es irgendwie, daß Harms das neue Album von Nino de Angelo produziert hat.

Schandmaul – hm, da bin ich auch sehr ambivalent. Etliche Mal live gesehen; es gibt viele Lieder, die ich mag. Die Stimme des Sängers ist unverwechselbar und trägt viel zum Erfolg der Band bei. Keine abgefahrene Show, sondern Konzentration aufs musikalische “Handwerk”. Was mir persönlich nicht gefällt, sind die politischen Statements von der Bühne herab (das sollte in einem anderen Rahmen diskutiert werden). Und – gefühlt – jedes Jahr die Werbung für Viva con Agua… Ich meine, die Leute von VcA laufen ja schon offensichtlich auf dem Festival-Gelände herum und bekommen auch von mir Pfand (wenn ich vor Ort bin <g>), aber da muß ich nicht von der Bühne herab belehrt werden.

Und natürlich kann man schon auf der ML-Seite die ersten Acts für 2023 sehen… (neben vielen Impressionen vom Wochenende)

 

Birthday Party

Ich bin nicht beim M’era Luna 2022, obwohl ich mir kurz überlegt hatte, insbesondere nach dem schönen Wiedertreffen meines Freundes R. beim Amphi, doch noch schnell eine Karte zu kaufen.

Dafür war ich gestern bei einem anderen Freund eingeladen, ebenfalls R., der auf der ausgedörrten Wiese zwischen zwei Häuserblöcken ein paar Gäste zu seinem Geburtstag eingeladen hatte. Begrüßt wurde ich mit Musik von den Crüxshadows, die kristallklar und kräftig aus einer Teufel Rockster Cross erschallte. 40 Jahre kennen wir uns, eine Freundschaft, die wirklich Jahrzehnte überdauert hat. Er war es damals, der mit der Sisters-Platte unter dem Arm bei mir auftauchte. Auch hier bei den Crüxshadows, die er noch gar nicht so lange kennt, ist es ähnlich verlaufen: Auf seiner Arbeit steht heute eine Bluetooth-Box, über die die Mitarbeiter eigene Musik (nicht) spielen dürfen. Er hatte eine Dark-Wave-Playlist wohl auf Amazon Music gefunden – und sich an der Truppe um Rogue festgehört.

So saßen wir auf der Wiese, grillten, tranken Hasseröder und redeten darüber, wie wir einst unsere Rollatoren aufbohren würden, damit sie ein paar Bierflaschen und eine größere Bluetooth-Box befördern könnten. 🙂

VNV Nation kam bei einer sehr spießig wirkenden Frau so um die 60/65 nicht gut an. R. solle mal “richtige Musik” anmachen, an der alle Spaß hätten, also schönen deutschen Schlager, natürlich. Da war ich dankbar, daß sich um 22:07 Uhr ein Anwohner über die Musik beschwerte – endlich abstellen können.

Und der andere R., ja, der ist mit Tochter beim M’era Luna – und sie haben tatsächlich direkt an der Landebahn ein Plätzchen für ihr Zelt ergattert. *neid*

Angesichts der neuerlichen Covid-Maßnahmen ab 1.10. wäre es sinnvoll, Konzertevents bis dahin tatsächlich noch “mitzunehmen”. Mal schauen, vielleicht gehe ich übernächste Woche zur “Nacht der Helden” nach Koblenz. Ist nicht meine Musik – vielleicht bis auf Lord of the Lost -, aber es wäre schön, vor der beeindruckenden Kulisse der Festung Ehrenbreitstein noch ein bißchen “Sommer-Freiheit” zu erleben.

Amphi Festival 2022

– also eigentlich ja 2020, zumindest bin ich mit den 20er-Karten hingefahren, C19 sei Dank – nicht. Zweimal ist dieses Event ausgefallen, jetzt, im Juli 2022, war es möglich ohne Hygiene-Maßnahmen und -Vorschriften. Herrlich, diese Freiheit hat man, so meine ich, gespürt. Wenige Besucher trugen (auch draußen) Maske, aber auch das ist eine Freiheit, die man hat.

Wie in den Vorjahren waren wir, d.h. meine Frau und ich, am Freitag angereist. Auto auf dem Messegelände geparkt, ab ins Hotel, Check-In, dann zum Essen. Abends Bummel am Rheinufer, diesmal leider nicht so ungestört, da gleichzeitig eine Laufveranstaltung stattfand. Es reichte noch für ein Kölsch am “Büdsche”, dann hieß es: wir schließen. Nun gut. „Amphi Festival 2022“ weiterlesen

a handful of bands we love

“None of us probably ever have more than a handful of bands we love, a larger group of twenty or so that we devote any real time to and with the majority we either ignore them or shake disapproving heads. Some we even come to loathe.”

[Mick Mercer, HEX Files: the goth bible, Kindle 2021]

Ich glaube, da ist was dran. Zwar kann man heute dank Streaming sofort in fast alles reinhören, man muß also keine physischen Tonträger kaufen, aber wer behält dennoch eine ganze diverse, in viele Richtungen ausgefranste Szene im Überblick? Dazu kommt so eine Scheuklappenberichterstattung bei den verbliebenen Printmedien (z.B. Sonic Seducer). Ich lese regelmäßig die News vom Sonic, aber das ist zum großen Teil mit massivem Fokus auf den beiden M: Metal und Mittelalter. (Ja, ein bißchen pauschal die Aussage, aber ganz ehrlich: den “krassen neuen Act” habe ich über diese News für mich noch nicht entdeckt.)

Also, was sind die Bands, die ich liebe? In no particular order: VNV Nation, Lacrimosa, Mesh, Fields of the Nephilim, Deine Lakaien, The Crüxshadows

Und die 20, für die ich mir Zeit nehme? Die Obigen + Mono Inc., Kite, Henric de la Cour, London after Midnight, Assemblage 23, Empathy Test, Blutengel, The 69 Eyes, L’Âme Immortelle, Whispers in the Shadow, The Beauty of Gemina

Was ich so ignoriere: Rammstein-Epigonen, dieses ganze “neue deutsche Härte” Ding, viel Gothic Metal und Crossover mit Black Metal, Harsh Electro, ASP, fast alle Mittelalter-inspirierten Bands (bis auf Einzeltitel (Eisblumen – Subway to Sally)) + “Pagan”, Industrial

Aber dann sind da noch die Bands, von denen ich oft aus irgendeiner Quelle nur ein Lied kenne, das sich in meiner Playlist befindet. Immer wieder nehme ich mir vor, mehr zu hören, tiefer in das Werk einzusteigen, aber oft bleibt es bei dem Wunsch (aus Zeitmangel? Mangel an Interesse?). Hierhin gehören neben vielen anderen: Les Fleurs du Mal, The House of Usher, Traitrs, Shy Guy at the Show, Paura Diamante, The Last Dance.

Ja, und dann sind da die Bands, die mir mal ganz wichtig waren, es aber heute nicht mehr sind: Rausch, The Cure, New Model Army, In Extremo, Illuminate, Funker Vogt, Covenant.

Das gibt vielleicht so einen kleinen Einblick auch in die künftige thematische Ausrichtung des Blogs. Andererseits merke ich beim Korrekturlesen, daß das doch alles sehr verkürzt ist und mich nicht wirklich abbildet. Jedes Bild ist eine Reduktion; ich bin mehr als diese Liste. 😉

Rush out.

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