Wilson: The Girl in the Video (Novelle)

Spoiler!

Daß nicht jede Empfehlung eines Booktubers auch Garantie für gute Unterhaltung bietet, habe ich an dieser Novelle von Michael David Wilson gemerkt. Zumal selbst Novelle schon übertrieben ist, bei 74 Seiten in der Kindle-Version; Lesezeit: knapp über einer Stunde. Ist doch eher eine XL-Kurzgeschichte. „Wilson: The Girl in the Video (Novelle)“ weiterlesen

The Devil Inside … nach einer wahren Begebenheit (Film)

Der Film wurde 2012 von William Brent Bell gedreht. Ich habe ihn via iTunes gesehen und bewerte ihn mit der Note 4.
(Wikipedia) – Der Text spoilert den Film!

Dieser Film – man kann auch Mockumentary sagen, da er nicht auf einer ‘wahren Begebenheit’ beruht – im Found-Footage-Stil war zwar kommerziell erfolgreich, hat aber eher schlechte Kritiken erhalten, z.B. “almost universally called one of the worst horror films ever made” (Quelle)

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Tolhurst – Goth. A History (Buch)

Spät in der vergangenen Nacht erreichte mich die Abbuchungsmitteilung über 14€ und der Hinweis von Amazon, das Kindle-Buch sei nun verfügbar; ich hatte es vorbestellt.

Dieses Werk, das eine Geschichte der Gothic-Bewegung schreiben will, ist nun das dritte in diesem Jahr – neben Unsworth und Robb’s The Art of Darkness – The History of Goth.

Schon die “Author’s Note” gleich nach dem Vorwort nimmt mich als Leser in den Bann:

Before Goth there was anarchy and the mystery of anarchy begat Goth. (…) From The Doors (of perception) to The Cure and further I’m searching for the essence that has always resonated with dark seekers. Some identify als Goths, others do not; but we are all the same tribe. These are my people.

Oder wenige Seiten später:

Punk came and kicked down the doors and strangely let in the light so the black heart of something like Goth could exist. (…) Goth is not really a subculture I’ve come to understand. It’s a way to understand the world.

Das, Frau Unsworth, ist der Schreibstil, der mich ‘gripped’, mich anfaßt, mich eintauchen läßt. Aber ich kann ehrlicherweise jetzt nicht viel mehr sagen, weil ich nun einen Arbeitstag vor mir habe und das Buch bis 5% angelesen habe. Mehr also später in einer Rezension.

Bones and All (Film)

In letzter Zeit, da ich mich wieder intensiver mit dem Thema Gothic / Schwarze Szene, mit Horror und Suspense beschäftige, merke ich, daß mich einzelne Filme wieder emotional durchrütteln, so wie es seinerzeit z.B. bei The Crow war. Ich habe hier bereits über Run Rabbit Run geschrieben, auch über Infinity Pool. Aus verschiedenen persönlichen Gründen ist da irgendwie eine Art neue “Aufnahmefähigkeit” bei mir, vielleicht auch ein ‘Sich-berühren-lassen’.

Gerade die Schlußszene von Bones and All (BaA) erinnerte mich an Carlos Sauras “Deprisa, deprisa” (Los, Tempo!), an den stillen anonymen Tod in den Hochhäusern der Madrider Vorstadt, an die alleinige Überlebende – wie hier im Film Maren. Selbst das schwülstige Lied Me Quedo Contigo von Los Chunguitos aus der Schlußszene hätte hier in BaA gepaßt…
Von den Emotionen, die der Film auslöste, fühlte ich mich auch an “Lost Souls” von Poppy Z. Brite erinnert – dieses Gefühl süßlicher Grausamkeit, Erotik, Blut, die ständige Nähe des Todes. „Bones and All (Film)“ weiterlesen

Ultimate Horror Reading Guide

Die “Booktuber” sind ein Phänomen auf Youtube: Menschen, die über ihr Lieblings-Hobby, Lesen, Filme drehen und dabei Bücher rezensieren und Best-of-Listen erstellen.

Ein Kanal mit über 23000 Followern ist TheShadesofOrange der Kanadierin Rachel, wo auch Horror Thema (unter anderen) ist.
Sie hat nun ein Video mit dem Titel “The Ultimate Horror Reading Guide” online gestellt, in dem sie 30 Bücher in 15 Subgenres vorstellt. Das bedeutet: ein Klassiker und ein eher neueres oder unbekannteres, aber lesenswertes Werk pro Subgenre.

Rachel schafft es da, eine ziemlich gute Übersicht aufzufächern. Überzeugt hat mich die Auswahl der 15 Unterkategorien, die man zwar irgendwie kennt, aber doch auch selbst nicht immer gut benennen kann. Sie spricht z.B. von “Kinder-Horror” und meint damit die Verwandlung von (als unschuldig / niedlich angesehenen) Kindern in Monster. Diese Kategorie “creepy children” findet sich mit den anderen Unterkategorien zur Übersicht auch in der Videobeschreibung.

The Troop ist übrigens auch als Empfehlung dabei.

Hier gehts zum Video…

McDowell – Cold Moon over Babylon (Roman)

Diese Kurzbesprechung des Horrorromans enthält wenige Spoiler (weiterer Hinweis vor letztem Absatz).

Man kann McDowells Erzählstil so beschreiben: oft setzt er einen allwissenden Erzähler ein, der dem Leser Dinge beschreibt, die die Personen des Romans nicht wissen. Der Autor schreibt ganz klar keinen Krimi, denn der aufmerksame Leser weiß früh, wer für die dritte tote Person verantwortlich ist. Die Motive des Täters, seine Überlegungen, die Taten zu vertuschen – alles wird später aufgedeckt. Warum ist das so? Weil McDowell dieser Klarheit das paranormale Element seines Romans gegenüberstellt, das er sehr gut in der Weise kaschiert, daß er Sinnestäuschungen beschreibt, bei denen zunächst unklar ist, ob nur die konkrete Person sie erlebt, oder ob sie als eigenständige Phänomene wahrzunehmen sind.  „McDowell – Cold Moon over Babylon (Roman)“ weiterlesen

Cautionary Tale (D. Schweitzer)

„Jack Sprat would eat no fat.
His wife would eat no lean.
Mrs. Sprat died in her late thirties
of a combination of diabetes,
high blood pressure, and heart failure.

Her husband outlived her by almost four decades.
He never remarried.“

{Cautionary Tale by Darrell Schweitzer}

 

Ich wanderte heute

Ich wanderte heute
durch überschießende Reife,
die, am Boden liegend,
das Getier der Fäulnis anzog.

Sommerende.
Über Wege,
von üppigem Grün überwuchert,
zieht es in den Mutterschoß der Natur.
Ruhe suchend;
in der Zeit, die überquillt.
Erntegeruch in der Luft.

Die reife Frucht verdorrt,
fällt zur Erde, wird vergehen.
Verschwendung, sagen wir,
wähnen Überfluß sinnlos.
Ordnung wird
aus Untergang entstehen.

[© Rush / V. Wagner]

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