Besessen – Der Teufel in mir (Film)

Weder der Regisseur, Greg A. Sager, noch der Film (englischer Titel: Devil Seed) haben einen Wikipedia-Eintrag. Das mag nicht für den Film von 2012 sprechen, den ich via Amazon Prime Video gesehen habe und mit der Note 4 bewerte. Der Text spoilert die Handlung.

Der Film beginnt mit verschwommenen Szenen, in denen man einen gescheiterten Exorzismus zu erkennen glaubt: Der Priester hat die Frau offenbar mit einer Art Runddolch durchbohrt [Iain Rob Wright beschreibt einen sogenannten Blut-Exorzismus in seinem Buch ‚Sam‚] und wird wegen Mordes festgenommen. Es ist vorhersehbar, daß der Priester eine weitere Chance im Film bekommen wird… Vom Jahr 1972 dieser Einblendungen geht es in die aktuelle Zeit.

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The Exorcism startet wohl mäßig

Mit guten Filmen ist es ähnlich wie mit Serien – der Trend geht zum Auswalzen des Materials. Macht man keine Serie, dann muß es zumindest ein „Franchise“ mit einer Debüt-Trilogie oder so sein. So auch mit The Pope’s Exorcist mit Russell Crowe in der Hauptrolle. Ich fand den Film solala. Bald schon hieß es: das wird ein Franchise mit Crowe in der Hauptrolle.

Umso überraschter war ich, als ich von The Exorcism hörte, der letzte Woche in den USA in den Kinos gestartet ist und weit unter den finanziellen Erwartungen blieb. Und Crowe spielt die Hauptrolle. Wie und wann der Film in Deutschland erscheint, ist lt. BlairWitch noch unklar. Im dortigen Artikel spricht man davon, daß es Horrorfilme allgemein derzeit an den Kinokassen schwer hätten. Ich würde da aber hinzufügen wollen: das Thema Exorzismus hat es schwer – die letzten Highlights liegen länger zurück: The Crucifixion (2017) und die erste Staffel von Exorcist (2016), s. Liste.

Doch The Exorcism ist nicht der zweite Film aus o.g. Franchise, das habe ich mir jetzt schon mal „erlesen“. Die Fortsetzung von The Pope’s Exorcist dürfte m.E. nicht weit vor 2026 erscheinen, zumindest war sie im Frühjahr 2023 in early development.
Hoffen wir mal, daß sich Crowe seine Rolle als Exorzist mit The Exorcism nicht verbrennt.

Der Trailer zu The Exorcism findet sich z.B. hier bei YT.

Nosferatu kommt im Januar

Robert Eggers vierter Spielfilm wird Nosferatu sein. Ich mußte kurz überlegen, als ich den Namen Eggers hörte, dann fiel es mir wieder ein: The Witch mochte ich, aber The Lighthouse fand ich genial. Dann verlor ich Eggers im Sumpf der tausenden Veröffentlichungen jedes Jahr, habe The Northman nicht gesehen, aber jetzt ist der Trailer zu Nosferatu raus – und ich wurde an Eggers erinnert.

Die Lobeshymnen gehen bereits los – z.B. bei Den of Geek: „(the trailer) is ferociously macabre—something Dracula and vampire movies haven’t been in ages.“

Der verlinkte Artikel hat gute Hintergrundinfo zum Filmprojekt, einem Remake von Murnaus Nosferatu von 1922, womit sich Eggers wohl seit 2015 schon beschäftigt hat.

Der Trailer findet sich u.a. hier auf YT.

The Haunting of Bly Manor (Serie)

Daß HBM – „Spuk in Bly Manor“ – eine Serie ist (Wikipedia, Netflix 2020, Nachfolge-Serie zu Haunting of Hill House), schadet m.E. der Erzählung. Ich habe mit Serien oft das Problem, das Wolfgang M. Schmitt in Die Filmanalyse schildert: Serien sind aufgrund ihrer Länge Zerstreuung, Familienersatz, vor allem aber Zeitverschwendung. Virtuosität, so Schmitt, ist die Beschränkung auf das Wesentliche. Im Idealfall sollte man als Zuschauer die Hintergründe in Minuten verstehen, während man bei Serien oft erst nach vielen Folgen einen Durchblick hat – talk about Bly Manor.

Doch zuerst das Positive: Mike Flanagan hat die auf Kurzgeschichten von Henry James basierende Serie gut, atmosphärisch verfilmt. Als Zuschauer erleben wir den Hauptteil der Geschichte fokussiert auf das amerikanische Au-Pair-Mädchen Danielle, das 1987 als Kindermädchen für die Kinder Flora und Miles in Bly Manor engagiert wird. Koch, Haushälterin, Gärtnerin und das Au-Pair bilden die Kerntruppe im Herrenhaus. (Der folgende Text spoilert das Serienende!)
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Wie weiter mit dem Exorzisten?

Geplant war eine an den Originalfilm anschließende neue Trilogie unter Regie-Führung von David Gordon Green. Ich habe den ersten Teil (The Exorcist: Believer / Bekenntnis) von 2023 bis heute nicht gesehen („aus Gründen“), aber er ist eher gefloppt und Green hat sich aus dem Franchise zurückgezogen. „Wie weiter mit dem Exorzisten?“ weiterlesen

Summer is the gothest time?

‚postpunkonline‘ hat auf Insta gepostet: „summer is actually the gothest time of the year, because it is the time that we goths suffer the most, which is goth“

Schmunzelnd habe ich das für mich erstmal mit „nö“ kommentiert… 😉

Ich merke, daß bei einem solchen Thema die sprichwörtlichen zwei Herzen in meiner Brust schlagen. Zur Erklärung: ich kenne aus meiner Kindheit, aus Familienurlauben vor allem die Nordsee – und damit das Wetter-Poker: entweder wirklich warm oder zwei Wochen mit viel Regen – sprich: „Sommerurlaub im Ostfriesennerz“.
Später, in den 90ern, war ich mehrfach in Schweden im Urlaub – bei gleichen Wetterbedingungen. Ich erinnere mich an eine Woche bei durchgehend knapp 30°C, aber doch eher an tagelangen Regen – im Hochsommer, verbunden mit der alles durchdringenden Feuchtigkeit, dem modrigen Geruch von Zelt und Rucksack im Auto usw. Aber das war halt „normal“, das habe ich nicht hinterfragt, weil mein Herz an Schweden hing. „Summer is the gothest time?“ weiterlesen

Goth vs Postpunk

Ich möchte auf einen sehr interessanten Artikel von „The Blogging Goth“ hinweisen, der mit „Goth needs to defend its territory“ betitelt ist. Der Autor weist darauf hin, daß Goths das gerade wieder sehr aktuelle Label „Postpunk“ zurückweisen und „ihre“ Musik als GOTH reklamieren sollen.

„Why does any of this matter, you might ask yourself, because who cares about labels? I’d argue it matters because if Goth is to have a future as a music subculture rather than a fashion label for how people dress, it needs to claim its own music back and start identifying its own influence on other subcultures.“

Leseempfehlung!

Nachtrag: Ja, ich hatte keinen Kommentar geschrieben, weil ich das schnell während der Arbeit gepostet habe. Ich stimme dem Autor zu: Goth muß mehr sein als Mode und Schminke. Und ja, ich höre seit 2-3 Jahren auch ganz viel zu ‘Postpunk’, der ja gerade sowas von in sei. Das ist zum Teil richtig gute Musik, aber es ist auch richtig, daß das nicht unbedingt als ‘goth’ gelabeled wird. Der Autor erwähnt Lebanon Hanover – die müsse die Gothic-Szene als ‘goth’ vereinnahmen. Aber: sagte die Band nicht, daß sie sich gerade nicht als Gothic versteht? Man kann niemanden vereinnahmen, der das nicht will. Aber man kann sehr wohl das Label Goth neben ‘Postpunk’ und andere stellen. Doch wer soll es tun? Wer, wenn der Nachwuchs in der Gothic-Szene eher ausbleibt? Daher ist das eine gute Forderung, an deren Umsetzung es wohl scheitern wird.

Penny Dreadful (Serie)

Manchmal frage ich mich, ob ich signifikante Phasen meines Lebens irgendwo in einem Paralleluniversum verbringe… Wie konnte mir denn Penny Dreadful (PD) entgehen!? Da stoße ich jetzt zufällig auf die Serie von 2014, weil alle drei Staffeln bei iTunes im Angebot sind.

Ich weiß nicht, kennt ihr das? Man sucht bei Netflix, aber alles, was „HEUTE heiß in Germany“ ist, motiviert mich nach 2 Minuten dazu, abzuschalten. Und dann kommt so ein Knaller wie PD, fesselt mich an den Bildschirm. Und das Gefühl der „Dankbarkeit“: etwas gefunden zu haben, das man mag. „Penny Dreadful (Serie)“ weiterlesen

Not mine

„And here are trees and I know their gnarled surface, water and I feel its taste. These scents of grass and stars at night, certain evenings when the heart relaxes – how shall I negate this world whose power and strength I feel? Yet all the knowledge on earth will give me nothing to assure me that this world is mine.“

Albert Camus: The Myth of Sisyphus

Vorzeitiger-Einlaß-Upgrade

Ja, ich höre Mono Inc. gern. Seit dem ersten Live-Erlebnis 2010 mag ich die Band, auch wenn alles kommerzieller, routinierter, (aalglatter) geworden ist. Nun steht die reguläre Tour an, wobei sich das „nun“ auf Herbst 2025 bezieht. Hier fiel mir auf, daß Mono Inc. auf der eigenen Webseite „Vorzeitiger-Einlaß-Upgrades“ für 30€ verkauft. *hust* Aha. Ich darf dafür dann 30 Minuten früher rein *freu* (nicht), um mir den „besten Platz“ zu sichern. Und so ein dolles Bändchen kriege ich auch. Und noch den sagenhaften 5€-Gutschein für den Shop, womit sich das Upgrade auf 25€ reduziert, wenn man später im Shop was kauft – und somit mehr Geld ausgibt. Das nennt man Marketing, und es fühlt sich auch 2024 noch als „Verrat an den Szene-Idealen“ an. Jep, bin da Old-School – und nein, ich muß nicht vom Musikmachen leben.
Mir geht das echt auf den Sack, wie aus allem Geld gemacht wird. Mir geht es auch auf den Sack, wenn man glaubt, ich würde für „Besten-Platz-sichern“ Geld ausgeben. Was haben die für eine Vorstellung von mir / ihren Fans? Deppen, die für Gimmicks blechen? Gibt es da eventuell so eine Art Berechnung, ab welchem Bekanntsheitsgrad/Jahreseinkommen eine Band auch die Lizenz zum Geldmachen aus Scheiße erhält? Könnte mich gerade aufregen.

Daher Karten über Eventim gekauft inkl. der Kartenversicherung. Wer weiß schon, ob ich im Oktober 2025 noch „vorzeitigen Einlaß“ brauche oder schon in kühler Erde ruhe und mich nicht mehr aufregen muß. See you im E-Werk.

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