Sterbemoment

Ich wollte mir seit Monaten eine schwarze Jeans kaufen, weil man ja ab und an auch eine passende Hose für Beerdigungen braucht; endlich kaufte ich sie mir am Samstag, 4. April 1998.
Am Wochenende darauf war Ostern. Ich fuhr von Düsseldorf die 125km in meine Heimat. Meine Oma, 88 Jahre alt, lebte seit einiger Zeit bei meinen Eltern, weil sie pflegebedürftig war. Wir saßen beieinander, als die Kirchenglocken gerade zum Mittag des 13. (Ostermontag) läuteten (das Angelus). Oma sagte sinngemäß, sie höre ja seit Tagen kein Totenläuten mehr, es sterbe wohl gar niemand mehr.

Das nächste Totenläuten der Glocken, also die Verkündigung eines Sterbefalls, war für sie. Sterbemoment weiterlesen

Musikmagazine

Ich habe es hier schon erwähnt, das ZILLO war so eine Art Bibel für mich: jede Ausgabe wurde von der ersten bis zur letzten Seite gelesen, nein, durchgearbeitet… 😉
Dann kam der ORKUS dazu; ich habe ein paar Ausgaben gekauft, aber der Stil war mir zu ‚bunt‘, na ja, nicht bunt, aber überladen und auf U20-Publikum zugeschnitten (die ’schwarze Bravo‘).
Der SONIC SEDUCER stand schon immer eher für Crossover. Ich kann mich erinnern, eine Ausgabe gekauft und die Hälfte der Künstler nicht gekannt zu haben, und nicht weiter reinhören zu wollen nach dem Lesen des Artikels. Aktuell viel zu viel ‚NDH‘ und Mittelalter. Musikmagazine weiterlesen

Friedhofsbesuch

In meiner Jugend in den 80ern war Grabpflege noch ein besonderer ‚Ehrendienst‘, der aber auch eine soziale Konvention darstellte: über ungepflegte, vernachlässigte Gräber wurde im Ort geredet. Damals fotografierte ich mit einer Minolta Spiegelreflex-Kamera – zuerst der XG-M, dann der X-300 (Dias, ‚Lichtbilder‘ – kennt die noch jemand?). Da es mich damals schon auf Friedhöfe zog, ging ich gern an Allerheiligen, dem 1.11., abends nach Einbruch der Dunkelheit dorthin, um das Lichtermeer zu fotografieren. An diesem Tag besucht man traditionell ’seine Toten‘ – und die Friedhöfe haben eine hohe Anzahl an Grablichtern, die man sonst so im Jahr nicht mehr sieht. Friedhofsbesuch weiterlesen

Die 15 besten Horrorfilme – für mich

Weil es so schön in den „Spooktober“ paßt, habe ich die für mich 15 besten (wichtigsten) Horrorfilme aufgelistet. Bei dem, was Horror ist, gehe ich mit den Ausführungen von „Old Guy“ (auf Youtube) konform: Horror ist nicht ‚alles, was Angst macht‘, sondern Horror muß zum einen ein übernatürliches Element enthalten, zum anderen das Gefühl von Hilflosigkeit angesichts unkontrollierbarer Mächte darstellen (ggf. ins Video schauen, er erklärt das umfassender). Damit sind – in meiner Liste – z.B. alle Alien-Filme raus (die ich im übrigen sehr mag), alle Thriller wie ‚Silence of the Lambs‘, Slasher-Filme oder reine post-apokalyptische Szenarien. Zombies hingegen würden passen, habe ich aber weggelassen, genauso wie alle Filme zum Thema Exorzismus. Nuff said…

Die Filme sind chronologisch sortiert. Die kurze Beschreibung spoilert den Inhalt mehr oder weniger. Die 15 besten Horrorfilme – für mich weiterlesen

Gothic als Lebensstil

„In den Neunzigern gab es dieses Revival – auf einmal interessierten sich unglaublich viele Leute für unsere Musik und unsere Kleidung. Die Szene rückte ein gewaltiges Stück in Richtung Mainstream. Man kann heute gar nicht mehr von einer Jugendkultur sprechen. Die Protagonisten, die von Anfang an dabei waren, stehen jetzt kurz vor der Rente. Gothic ist heute eher ein Lebensstil, für den sich Menschen jedes Alters und aller gesellschaftlichen Schichten entscheiden.“

Alexander Nym, Süddeutsche, 18.5.13

(Man beachte, das ist nun 10 Jahre her. „Die Szene“ steht quasi am gleichen Punkt wie damals.)

Wo steht die „Schwarze Szene“?

Martin Sprissler hat im Winter 22/23 Abschied genommen von seinem Projekt GOTHIC Magazine, und dabei in den Ausgaben 90 und 91 Weggefährten aus der Szene zu Wort kommen lassen. Ich möchte einige Aussagen aufgreifen und kommentieren. Zunächst fasse ich anhand von Stichworten zusammen.

Bei all dem ist es mir wichtig zu sagen, daß ich in keiner Weise für „die Szene“ spreche. Alles ist meine persönliche Auffassung zum Thema.

Wo steht die „Schwarze Szene“? weiterlesen

Move it

Ich habe in diesem Beitrag über meine neuen Stiefel von Bondage London geschrieben und etwas Frust über den Kauf der Docs abgelassen. Aber nun standen die shiny new boots herum und warteten auf den Erstkontakt – mit meinen Füßen.
Nun stand eine Wanderung mit einem Freund über 17km an. Die dümmste Idee, mit den Stiefeln loszulaufen, war – die beste. So eine kleine private Challenge: Wie weit würde ich mit den neuen Stiefeln kommen, bevor ich zu den im Rucksack mitgetragenen Wanderschuhen wechseln müßte? Move it weiterlesen

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