Payne: Intercepts (Roman)

T.J. Payne – Intercepts. A Horror Novel (Kindle)

Wenig Spoiler…

Payne schreibt gut, strukturiert, flüssig – ich komme gleich in den Lesefluß rein. Keine überflüssigen Details, keine ausufernden Beschreibungen von Nebensächlichkeiten à la King: der Autor kennt seinen Romanablauf und arbeitet Schritt für Schritt daran. Das gefällt mir. In der Autorenbeschreibung bei Amazon heißt es: „His writing style relies on a light touch, using lean, smooth prose to build and maintain the story’s intensity.“  Payne: Intercepts (Roman) weiterlesen

Little: The Haunted (Roman)

Bentley Little: The Haunted

Dieser Text spoilert den Roman!

Julian und Claire samt ihrem Sohn James (12) und der Tochter Megan (14/15?) bilden eine normale „upper-middle class“ Familie in einer Kleinstadt in New Mexico. Der Roman, in dem sie die Hauptrolle spielen, beginnt langsam: Veränderungswunsch, Haussuche, Auswahl und Kauf eines älteren Hauses, Umzug. Little: The Haunted (Roman) weiterlesen

The Crow 2024 – Trailer-Kritik

Nun ist ein mit drei Minuten langer Trailer da, der einen (faden) Vorgeschmack auf den Film gibt. Die Kritik, die ich bisher gesehen habe, ist zu großen Teilen negativ.

Schauen wir mal über den Trailer:

Shelly wird nun von einer schwarzen Frau verkörpert; Eric ist über und über tätowiert und erinnert an einen Gangsta-Rapper. Passend dazu scheinen die beiden sich in einer Art Gefängnis oder Suchttherapie (pink gekleidete Gruppe am Anfang) kennengelernt zu haben. Unter dem oben verlinkten Trailer kommentiert E_Crypto: „In the original, Eric looks like he plays guitar for Nine Inch Nails. In the reboot, Eric looks like he raps on SoundCloud.“
Eric sieht hier im Grunde so aus wie die Typen, die im Original seine Widersacher waren.

Die Umgebung kommt nicht an die Düsterkeit und „Gothic-Atmosphäre“ der Stadt im Original heran. In einer Besprechung des Trailers von Moviepilot wird gerade auf diesen Umstand hingewiesen: Im Original war es so gut wie immer Nacht, die Stadt war schmutzig, nicht so das Paar Eric und Shelly, die eine reine, romantische Liebe ausstrahlten.

Shelly wird in Nahaufnahme von einem weißen Mann erwürgt. Es fällt auf, daß 3/4 oder mehr der Widersacher der beiden (alte) weiße Männer sind – oder, wie bei 1:52, eine sehr hellhäutige Frau vom Typ „KZ-Wächterin“.
Gruß an die Filmförderung. (Deswegen scheint es auch bei diesem neuen Film kein ‚whitefacing‘ für Eric zu geben.)

Eric kommt nach dem Tod in einer Art Fabrikhalle (?) offenbar ohne Begräbnis sofort zurück, während ein CGI-Krähenschwarm ihn umfliegt – keine einzelne, schön inszenierte Krähe, die am Grabstein klopft, um den Toten aufzuwecken.

Er beginnt seinen Rachefeldzug, den er bei 1:38 mit softer, unpassender Stimme ankündigt: „I’m gonna kill them…“

Da erinnern wir uns doch gerne an Brandon: „They are all dead, they just don’t know it yet.“

Ich paraphrasiere: Dieser Film ist tot, die Macher haben es nur noch nicht bemerkt.

Reid: I’m thinking of ending things (Roman)

Über dieses Buch bin ich in einer Reddit-Diskussion gestolpert, in der es um Bücher ging, bei denen man schon von Anfang an spürt, daß da irgendwas so gar nicht stimmt. Zugegeben: das ist hier – aus meiner Sicht – nicht der Fall, denn man beginnt doch erstmalig am Ende der Autofahrt, diese Dinge wahrzunehmen. ‚Wieviel soll ich spoilern?‘ – diese Frage war hier zentral. Ich habe mich für ‚mittelgradig‘ entschieden und löse das grundlegende Thema nicht auf.  Ich habe den Roman auf Deutsch gelesen (‚The Ending‘), da das englische eBook gerade wegen der Netflix-Verfilmung deutlich teurer ist. Reid: I’m thinking of ending things (Roman) weiterlesen

The Exorcism of God (Film)

Ich habe den 2021 von Alejandro Hidalgo gedrehten Film via iTunes gesehen und bewerte ihn mit **.
(Wikipedia) – Der Text spoilert den Film!

Nach der ersten halben Stunde Schauen war klar: das wird einen Stern geben. Dann gab es aber doch Gründe, v.a. im Thema liegend, nicht in der Präsentation, nach oben zu korrigieren – doch nur um einen Stern.  The Exorcism of God (Film) weiterlesen

Warum ruft der ESC?

Lord of the Lost waren nämliches, lost, beim letzten ESC und – Wortspiel – letzter Platz. Warum man als Act aus dem Bereich der Schwarzen Szene, so verstehe ich die Band, die ich selbst nicht höre, zwingend seine Musik via ESC einem Mainstream-Publikum oktroyieren will, erschließt sich mir nicht. Zu unterstellen, Massenwirkung, Massenbeliebtheit, Masseneinkommen seien das alleinige Ziel, greift wohl zu kurz. Ja, es steht dem Künstler frei, sich so zu vermarkten, will er will. Glaubwürdigkeit ist doch irgendwie ein hohler Begriff, oder? Phöser Spruch. Ja, ich hänge da möglicherweise einem alten Bild von Schwarzer Szene nach. Für mich war sie immer Gegenkultur. Nichts habe ich so gehaßt, wie die graue Welt meiner Eltern, nichts so wie den bunten Mainstream, Luftnummern und gleichgeschaltetes Vakuum im Kopf und einen ‚europäischen Liederwettbewerb‘. „Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund“ – Opa sagte immer, dat Nikohle hat wieder gesungen. Toleranz ist, wenn man trotzdem lacht.

Zweiter Anlauf nun für Norwegen, Norway! Norvège! Gothminister gehen in die nationale Vorauswahl mit dem Song ‚We come alive‘. Hier das Video dazu, sehr schön gemacht. Ok, auch der Song als solcher gefällt mir gut, speziell die Lyrics. Wären die mal in knackigen Gothic Rock verpackt und nicht diesen schwarzen Mainstream-Sound, der jährlich von den Festival-Bühnen schreit, dann – Top-Song.

Aber gut, Rush will kein Spielverderber sein. Alles Gute, Herr Minister, beim Vorhaben, die nordischen, dann europäischen Herzen auf creepy zu polen. I mean it. Rush out.

Nachtrag 15.2.24: Der Herr Minister hat es nicht geschafft, die Folk-Rock-Band Gåte vertritt Norwegen.

Witt: Der Fels in der Brandung – Kurzeindruck

Angesichts der aktuellsten Wittschen Kooperationen – „Elektrosexuell“ mit Harms und „Ich hab dich nie vergessen“ mit Nino de Angelo – habe ich mir mal das Album vom September 23 angehört, das wohl um diese Lieder und drei weitere ergänzt im Februar 24 in einer Special Edition erscheinen soll.

„Elektrosexuell“ ist im Grunde gar nicht schlecht, weil es auf recht allgemeiner Ebene gesellschaftskritische Statements bringt: Wahrheit ist digital, wir sind ferngesteuert, ‚irgendwer‘ gibt uns täglich unsere Drogen, wir hängen am Tropf… Das bleibt aber alles wenig konkret, plätschert poppig vor sich hin. Witt: Der Fels in der Brandung – Kurzeindruck weiterlesen

Der Exorzist: Bekenntnis – erste Eindrücke (anderer)

Ich hatte auf den ab 12.10.23 im Kino zu sehenden Film in diesem Beitrag schon hingewiesen. Da ich kein Kinogänger bin, habe ich den Film noch nicht selbst gesehen. Was kann man nun zum Film im Netz finden?

W. Schmitt, der u.a. den YT-Kanal „Die Filmanalyse“ betreibt, nutzt den Filmstart, um auf den Originalfilm (!) hinzuweisen, da die Neuverfilmung „indiskutabel“ sei. Der Exorzist: Bekenntnis – erste Eindrücke (anderer) weiterlesen

Wilson: The Girl in the Video (Novelle)

Spoiler!

Daß nicht jede Empfehlung eines Booktubers auch Garantie für gute Unterhaltung bietet, habe ich an dieser Novelle von Michael David Wilson gemerkt. Zumal selbst Novelle schon übertrieben ist, bei 74 Seiten in der Kindle-Version; Lesezeit: knapp über einer Stunde. Ist doch eher eine XL-Kurzgeschichte. Wilson: The Girl in the Video (Novelle) weiterlesen

The Devil Inside … nach einer wahren Begebenheit (Film)

Der Film wurde 2012 von William Brent Bell gedreht. Ich habe ihn via iTunes gesehen und bewerte ihn mit **.
(Wikipedia) – Der Text spoilert den Film!

Dieser Film – man kann auch Mockumentary sagen, da er nicht auf einer ‚wahren Begebenheit‘ beruht – im Found-Footage-Stil war zwar kommerziell erfolgreich, hat aber eher schlechte Kritiken erhalten, z.B. „almost universally called one of the worst horror films ever made“ (Quelle)

Der Film beginnt mit der Schilderung eines Verbrechens: Maria Rossi habe drei Personen getötet, konkret zwei Priester und eine Nonne, die wohl an ihr einen Exorzismus vornehmen wollten.

20 Jahre später berichtet Rossis Tochter Isabelle über den Hintergrund, ihre Familie, ihre Nachforschungen für ein Doku-Filmprojekt mit Michael. Sie erfährt, daß die Mutter von den USA in eine psychiatrische Klinik (des Vatikans?) in Rom verlegt worden ist. Isabelle besucht die Mutter dort, die, ohne davon Kenntnis haben zu können, die Tochter mir der Abtreibung vor Jahren konfrontiert. Die schauspielerische Leistung von Suzan Crowley als Maria gefällt mir gut.

Die Tochter besucht dann im Vatikan ein Exorzismus-Seminar und lernt zwei junge Priester kennen, Ben und David, die auf eigene Faust, ohne Genehmigung ‚von oben‘, Exorzismen durchführen. Sie begleitet die beiden zu einem Fall, was in sehr intensiven Bildern gefilmt ist. Danach will das Dreier-Team auch an Isabelles Mutter den Exorzismus durchführen; dieser ist nicht erfolgreich, Maria überträgt den innewohnenden Dämon auf Isabelle und David. David erscheint nun massiv verändert, will bei einer Taufe das Kind töten, erschießt sich später.

Auch Isabelle zeigt Zeichen einer Besessenheit, tötet eine Krankenschwester, wird von Michael und Ben aus dem Krankenhaus geholt. Sie überträgt die Besessenheit auf Michael. Die Autofahrt der drei endet in einem Unfall, bei dem Michael und Ben offenbar sterben. Von Isabelle ist nichts mehr zu sehen… Eine Info verweist zum ungelösten Fall auf die Website ‚therossifiles.com‘, die jedoch schon ein Jahr nach Erscheinen des Films offline war.

Während ich Found-Footage-Filme generell mag, fand ich diesen Film weitgehend oberflächlich bleibend und chaotisch. Die Besessenheitsszenen sind jedoch gut gefilmt.

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