13 Exorcisms (Film)

Während man in Hollywood noch nach der richtigen Exorzismus-Formel für Filme sucht oder groß angekündigte Remakes floppen, wurde in Spanien ein wirklich guter Exorzismus-Film gedreht: 13 Exorcisms – das Erstlingswerk von Jacobo Martínez.

Ich habe den Film via iTunes gesehen und bewerte ihn mit ****. Der Text spoilert den Film! (Infos @ Wikipedia) 13 Exorcisms (Film) weiterlesen

The Crow 2024 ist nicht der schlechteste Film des Jahres

… sondern des „ganzen Jahrtausends“. Das meint David Hain vom Channel BeHaind, dessen Videos zu dem, was in den Kinos passiert, mir immer sehr gefallen. „Beschämend scheiße“ findet er das Remake des Klassikers – hier findet sich das Video.

Exorzismus-Filme „ranked“

Die von mir sehr geschätzte Youtuberin Sarah von Possessed by Horror hat von ihr geschaute Exorzismus-Filme in einem sehenswerten Video in 4 Kategorien von sehr gut bis schlecht eingestuft.

Sie liegt mit ihrer Einschätzung gar nicht so weit von meinen Einstufungen weg. Dabei hat sie mich daran erinnert, daß ich „dringend“ Exorcist III sehen und rezensieren muß/sollte. Natürlich stehen Der Exorzist und The Exorcism of Emily Rose auf den vordersten Plätzen. Mit Conjuring (1) und The Pope’s Exorcist im Mittelfeld (d.h. 2. Kategorie von oben) bin ich d’accord – nicht so mit der überragenden Einschätzung von The Last Exorcism, den ich nur mit 3 bewerte (noch keine Rezension online). Ich habe das Video zum Anlaß genommen, mir eine aktualisierte „To-Watch-Liste“ zu erstellen. Der lange Winter kann kommen…

The Crow (2024) … floppt

Das Remake floppt mit „katastrophalem Startergebnis“ (Blairwitch.de)

Der Regisseur des Originals macht sich über die Neuverfilmung lustig: «Vielleicht können sie den Streifen ja an irgendwelchen Filmschulen unterbringen, damit die Studenten lernen können, wie man einen Film ganz sicher NICHT macht. Die Kinos werden ihre Kopien nach dem Wochenende jedenfalls nicht mehr länger benötigen» (Blairwitch.de)

Für das Slant Magazine fühlt sich der Film wie eine „wheel-spinning exercise“ an: lesenswerter Review.

(And there’s a lot of schadenfreude in good ol‘ Rush.) 😊

Differences between greatness and not

Ich verweise hier auf einen sehr lesenswerten Artikel im Den of Geek zu den Unterschieden der Original-Verfilmung von The Crow aus dem Jahr 1994 und dem „Remake“ aus dem aktuellen Jahr.

Zitat: „The Crow (2024) is a strange amalgamation of influences and styles that never blend.“

The Last Rite: Don’t let him in (Film)

[Text spoilert, ist aber nicht schlimm. Doh!]

Wieder einmal scheint der Grund dafür, daß es in der englischen und deutschen Wikipedia keinen Eintrag für den Film gibt, darin zu liegen, daß er – äh – nicht so gut ist. The Last Rite: Don’t let him in (Film) weiterlesen

Das Ritual – The Rite (Film)

„Das Ritual“ ist ein Film des schwedischen Regisseurs Mikael Håfström aus dem Jahr 2011, dessen „Zimmer 1408“ (2007) mir auch sehr gut gefallen hat. Ich habe The Rite via iTunes gesehen und bewerte ihn mit ****.
(Wikipedia) – Dieser Text spoilert den Film!

Der Film basiert auf dem Buch „Die Schule der Exorzisten: eine Reportage“ von Matt Baglio, das wohl zum Film unter dem Titel „The Rite. The Making of a Modern Day Exorcist“ neu erschienen ist. Ein grundsätzlich sehr empfehlenswertes Buch, wenn man tiefer einsteigen möchte.

Vorab: so wie dieser, in großen Teilen in Ungarn gedrehte Film muß ‚Kino‘ für mich aussehen: großartige Sets, liebevoll ausstaffiert, fantastische Kameraführung, langsame Schnitte. Aber vor allem – und im Kontext des Themas – sind die Besessenen nicht als Zombies maskiert.
Aber: der Film lebt v.a. von der Person des Anthony Hopkins und seiner Schauspielfähigkeiten. Ohne Hopkins wäre es für The Rite schwer geworden – und von der Note her vielleicht eine 3. Das Ritual – The Rite (Film) weiterlesen

Midnight Mass (Serie) – wie kraß geht Kirchenhaß?

Ich bin auf den Regisseur Mike Flanagan über die Forsetzung des Exorcist-Franchises gekommen: Flanagan soll das Ruder von Green übernehmen, dessen Exorcist: Believer floppte. Längere Zeit hatte ich schon Midnight Mass auf der Watchlist auf Netflix, und habe mir die Serie nun konkret vor dem Hintergrund angesehen, daß darin katholische Kirche und Vampirismus thematisiert werden, und daß Flanagan den kommenden Exorzisten-Film drehen soll. Wird das gutgehen? Was als einfache Frage gedacht war, verzerrte sich zur Aussage: „Bloß nicht Flanagan!“

Ja, ich will zu Midnight Mass fragen, wie kraß, wie bösartig Kirchenkritik sein kann oder darf. Den Inhalt der Serie setze ich als bekannt voraus, spoilere also ab jetzt hemmungslos. 😉 Midnight Mass (Serie) – wie kraß geht Kirchenhaß? weiterlesen

Besessen – Der Teufel in mir (Film)

Weder der Regisseur, Greg A. Sager, noch der Film (englischer Titel: Devil Seed) haben einen Wikipedia-Eintrag. Das mag nicht für den Film von 2012 sprechen, den ich via Amazon Prime Video gesehen habe und mit ** bewerte. Der Text spoilert die Handlung.

Der Film beginnt mit verschwommenen Szenen, in denen man einen gescheiterten Exorzismus zu erkennen glaubt: Der Priester hat die Frau offenbar mit einer Art Runddolch durchbohrt [Iain Rob Wright beschreibt einen sogenannten Blut-Exorzismus in seinem Buch ‚Sam‚] und wird wegen Mordes festgenommen. Es ist vorhersehbar, daß der Priester eine weitere Chance im Film bekommen wird… Vom Jahr 1972 dieser Einblendungen geht es in die aktuelle Zeit.

Die Kommilitoninnen Alex, Jess und Bree haben sich ein Haus gemietet. Alex, die Protagonistin, ist mit Brian zusammen, aber die beiden haben keinen Sex – stattdessen Brian mit Bree. Eine Wahrsagerin sagt Alex, sie sehe ihre tote Mutter Maggie und es sei jemand bei ihr. Man sieht, wie Alex im Stuhl zurückgeworfen wird. Am nächsten Morgen weiß sie nichts mehr. Ab hier geschehen diverse – genre-typische – Dinge: Kratzen ist in den Wänden zu hören, Türen öffnen sich von selbst, Gegenstände wechseln den Ablageplatz, Licht und Elektrogeräte schalten sich selbständig an und aus. Etwas Unbekanntes malt Alex‘ Bücher für die Uni mit schwarzen Symbolen voll. Alex trifft ein Mädchen auf einem Spielplatz, das ihr sagt: „Er kommt und holt dich.“  Schnell vermutet Alex eine Besessenheit und sucht im Netz nach diesen Themen. In den Nächten erscheint sie ihren Kommilitoninnen in ihrer besessenen Form: es spricht eine harte, männliche Stimme aus ihr.

Alex ist offenbar Jungfrau; Brian wirft ihr vor, keinen Sex mit ihm haben zu wollen. Nach einem erneuten Besuch bei der Wahrsagerin erfährt Alex, der Dämon habe sie ausgesucht als das perfekte, ‚reine‘ Gefäß für sein Kind. Dies sei ein Kind, wie die Welt es in Jahrtausenden nicht gesehen habe. Nur der Tod vor der Geburt könne Alex erlösen. Der Dämon wird aggressiver, zerkratzt Alex‘ Haut und ‚vergewaltigt‘ sie.

Jess wendet sich an einen Vertrauensprofessor, der seinerseits seinen Vater kontaktiert – den Priester aus den Eingangsszenen. Er erkennt den Dämon wieder, an dem er damals gescheitert ist. Im Showdown wird zunächst Rache an Bree geübt; Alex/Dämon tötet sie. Jessica wird vom Priester gerettet, der den Kampf gegen den Dämon in Alex-Gestalt im Haus aufnimmt. Wieder hat er den Dolch bei sich.  Er kämpft mit dem Dämon, rezitiert auf Latein, betet, während der Dämon mit einer sehr sexualisierten Sprache provoziert. Vom eigenen Dolch verletzt, gelingt dem Priester die Austreibung; Alex flieht auf die Straße, wo der Dämon erneut in Form einer Strömungsanimation durch den Mund in sie fährt. In dem Moment wird sie von einem Auto angefahren.

Der Filme endet mit einem Beratungsgespräch für ein junges Paar, das das ungeborene Kind von Alex, die im Koma liegt, adoptieren möchte. Somit bleibt das Böse in der Welt… Die Anspielung auf Rosesmary’s Baby gelingt hier dezent.

Devil Seed ist ein typisches B-Movie, bei dem schon in den ersten Sekunden nackte Brüste zu sehen sind (die Frauen ansonsten aber auch beim Schlafen BHs tragen). Das langsame Tempo tut dem Film gut; die Jessica-Darstellerin spielt überzeugend. Das Abdriften Alex‘ in die Besessenheit ist ebenfalls gut dargestellt, aber über ein „ausreichend“ kommt der Film für mich nicht hinaus.

Unklar bleibt, ob der Priester an der erlittenen Wunde stirbt. Unklar bleibt auch, ob es ein Dämon ist oder letztlich der im Originaltitel genannte Teufel, der eher zum Thema „Kind des Teufels“ passen würde.

The Exorcism startet wohl mäßig

Mit guten Filmen ist es ähnlich wie mit Serien – der Trend geht zum Auswalzen des Materials. Macht man keine Serie, dann muß es zumindest ein „Franchise“ mit einer Debüt-Trilogie oder so sein. So auch mit The Pope’s Exorcist mit Russell Crowe in der Hauptrolle. Ich fand den Film solala. Bald schon hieß es: das wird ein Franchise mit Crowe in der Hauptrolle.

Umso überraschter war ich, als ich von The Exorcism hörte, der letzte Woche in den USA in den Kinos gestartet ist und weit unter den finanziellen Erwartungen blieb. Und Crowe spielt die Hauptrolle. Wie und wann der Film in Deutschland erscheint, ist lt. BlairWitch noch unklar. Im dortigen Artikel spricht man davon, daß es Horrorfilme allgemein derzeit an den Kinokassen schwer hätten. Ich würde da aber hinzufügen wollen: das Thema Exorzismus hat es schwer – die letzten Highlights liegen länger zurück: The Crucifixion (2017) und die erste Staffel von Exorcist (2016), s. Liste.

Doch The Exorcism ist nicht der zweite Film aus o.g. Franchise, das habe ich mir jetzt schon mal „erlesen“. Die Fortsetzung von The Pope’s Exorcist dürfte m.E. nicht weit vor 2026 erscheinen, zumindest war sie im Frühjahr 2023 in early development.
Hoffen wir mal, daß sich Crowe seine Rolle als Exorzist mit The Exorcism nicht verbrennt.

Der Trailer zu The Exorcism findet sich z.B. hier bei YT.

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