VNV Nation Electric Sun Tour 2023

Ronan Harris hatte auf dem Amphi 2022 angekündigt, 2023 solle wieder ein etwas „dunkleres Album“ rauskommen. Jetzt ist es da, heißt „Electric Sun“ und ist Stand 5.5.23 auf Platz 5 (!) der deutschen Album-Charts. Wow – und herzlichen Glückwunsch, Ronan!

Schon beim ersten Hören war ich fasziniert, wie vorher nur bei Praise the Fallen, Empires und Automatic. Ein Hörerlebnis wie aus einem Guß. Klar, da wird  VNV Nation nicht neu erfunden, aber es ist doch more of the good stuff. Kurzentschlossen fuhren meine Frau und ich zum Konzert im E-Werk in Köln am 5.5.23.
Von der Vorband, den Traitrs, habe ich einen Titel in meiner „Rush-Playlist“. Zu viel Geschrummel und der Versuch, wie Robert Smith zu klingen (ist auch Chrissy vom Mitternachtsreigen aufgefallen). Unterhaltsam, ja, kann man hören, ja, aber mehr – für mich – nicht. VNV Nation Electric Sun Tour 2023 weiterlesen

Amphi Festival 2023 – Vorfreude

Das Amphi steht im Juli wieder an. Schauen wir doch mal auf die Acts, die man gewinnen konnte.

KITE stehen für mich zuoberst. Erstmalig beim 17er Amphi erlebt, war ich sofort Feuer und Flamme für die beiden Schweden. Etliche Titel heute noch in meiner Playlist.

Dann natürlich DEINE LAKAIEN. 1996 erstmalig gesehen, Konzert in Köln mit massiven technischen Problemen, zuletzt 2005 beim M’era Luna. Also wird es jetzt mal wieder Zeit.

Gleiches gilt für L’ÂME IMMORTELLE. Bitterkeit ist eines meiner absoluten Lieblingslieder (denke an ein bestimmtes M’era Luna, Tanzen im Hangar, unerfüllte Liebe).

OMD waren schon 2018 beim Amphi einer der Hits für mich. Es gab eine Phase in meinem Leben, da mochte ich gar nichts mehr aus den 80ern hören, kein New Romantic, keine NDW – ich wollte nicht an die (auch schwierige) Zeit erinnert werden. Das hat sich geändert, so daß ich mich ziemlich auf OMD 2023 freue.

Das wären die Bands, die ich sehen muß. Dann kommen die anderen Acts, die ich mir gerne anschaue, wie: Covenant, Clan of Xymox, Diorama, Qntal, Solitary Experiments.
Wie war das mit Zeraphine? Hatten die nicht abgesagt? Die running order listet sie aber noch. Nee, habe mich geirrt: Zeromancer kommen nicht, dafür Das Ich.

Alles in allem ein richtiges Vorfreude-Programm. 🤗

Nachtrag: Hier nun die Berichte für Samstag und Sonntag.

Castrum Nigra 2023 (und Eindrücke von 2019)

An der Mosel bei Brodenbach (die Rechtschreibkorrektur bietet hier „Hodenbruch“ an…😁) steht die Ehrenburg, die schon einige Male der „Gothic-Party“ Castrum Nigra eine Kulisse bot (FB-Seite – dort auch einminütiger Trailer). Nach der Corona-Zeit und der wegen Neueröffnung der Druckluftkammer nicht umgesetzten Party im Juli 22 geht es jetzt am 7.7.23 weiter; der Vorverkauf (20€) läuft bis 24.6.23.
Hier gibt es bei Youtube den offiziellen Trailer…

Mein Bericht für 2023 ist nun online.

Die Aufteilung der Tanzflächen auf dem Burggelände sieht so aus: Castrum Nigra 2023 (und Eindrücke von 2019) weiterlesen

Docs – Tip zum Einlaufen

Stiefel von Doc Martens haben eine lange Geschichte. Mit der Auslagerung der Produktion nach China (und nur teilweisen Rückverlagerung nach England aufgrund von Kritik) hat man sich vielleicht keinen Gefallen getan. Meine 7-Loch Docs sind für die angegebene Größe eher etwas zu groß, dafür sind sie am Spann so eng, daß es drückt. Insbesondere drückt es, weil da das Futter aus dem Vorderfußbereich vernäht ist, so daß eine fühlbare Naht mit Überstand des Materials entsteht (beim rechten Schuh mehr als beim linken). Beim Reinschlüpfen in den Schuh stülpt sich das um – und die Druckstelle ist noch schmerzhafter.

Tip hierzu: die Naht im Schuh von vorne nach oben glattstreichen, dann die Schuhlasche umklappen, in den Schuh stecken und über diese Naht legen. In den Schuh schlüpfen und die Lasche wieder rausziehen – fertig.

Ein anderer Tip kommt von Dr Martens selbst: Wenn man die Schuhe nicht trägt, zwei Getränkedosen reinschieben, um die besagte Naht zu dehnen.

Weitere Alternative: Im gut sortierten Laden mehrere Exemplare in der gleichen Größe anprobieren und die nehmen, bei denen die besagte Naht am wenigsten drückt.

(Nachtrag: Ich bin mit diesem Paar Stiefeln nicht warmgeworden und habe sie verkauft. Jetzt trage ich Bondage London…)

the soundtrack of our own failings

„Behind the melancholia there always lies more sorrow than tragedy, more truth than drama. That’s why Goth is the very essence of dignity. (…)

Goth is about those moments of reflection we all have – that nostalgia borne of emotion, the soundtrack of our own failings.“

  Mercer, Mick: Hex Files: the goth bible, Kindle 2021 (first publ. 1993)

Noch immer hier?

Warum steige ich Ü50 in so ein Blog ein? Keine (vorgefertigte) Antwort, aber Gedankenfutter fand ich im Vorwort zum dritten Gothic-Band von Peter Matzke und Tobias Seeliger (Berlin, Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2006). Da heißt es:

„Die Gothic-Szene ist zu einer postadoleszenten Bewegung geworden (…) Das Beharrungsvermögen des durchschnittlichen ‚Grufties‘ in ’seiner‘ Szene ist länger, viele kommen irgendwann in ihren Sinnsucherjahren hinein – und bleiben (vielleicht, weil sie festgestellt haben, dass die Sinnsucherjahre nie aufhören…) (…) Gothic ist keine temporäre musikalische Welle, keine schnelle Mode – (…) Das Gothic-Movement hat aufgehört, eine Jugendbewegung zu sein.“
Noch immer hier? weiterlesen

Umbra et Imago auf YouTube

Kleiner Hinweis für die U&I Fans, die nicht so oft in YouTube reinschauen: der Kanal wird mit Videos gefüllt – da tut sich gerade etwas mehr als sonst. Sehr schön z.B. der 1993er Auftritt beim Zillo-Festival, das Akustik-Set von 2011 mit über einer Stunde Länge oder der 16-minütige erste Teil einer Art Bandgeschichte unter dem Titel Dreams, Sex & Eternity.

Nachtrag Mai 23: Nun sind auch Teile 2 und 3 der Bandgeschichte online sowie ein 80-minütiges Tour-Video von 1994, s. Band-Channel.

M’era Luna 2022 im Stream

Ein paar Eindrücke von der Terrasse… 😉

VNV Nation war(en) natürlich absolute Klasse mit dem „Classic Set“. Endlich mal wieder ein ruhiger Ronan, der nicht außer Puste kommt und zeigt, wieviel Atmosphäre er mit seiner Stimme erzeugen kann. Und wenn er dann so bewegt ist, ihm die Tränen kommen, dann habe ich auch Gänsehaut. BTW, wenn ich Illusion zur Gitarre singe, muß ich je nach Ausgangsstimmung auch mal mit einem Refrain aussetzen, weil mir die Stimme weggeht. Ist einfach eines dieser „Lieder meines Lebens“.

Nitzer Ebb – nicht „meine“ Band, aber unglaublich toll, diese Urgesteine erleben zu dürfen. (Für mich auch Musik, die ich besser hören kann als z.B. Combichrist.)

Nach VNV mein Highlight: The Beauty of Gemina. Die MUSS ich mal in einem kleinen Club sehen, aber leider liegt die September-Tour in meiner Urlaubswoche… In meiner Playlist sind „Into Black“, „Last Night Home (Acoustic)“ und „One Million Stars“. (Aber dann hat’s 2024 doch geklappt.)

The Mission – nö, zu oft gesehen und Wayne wird nicht besser.

Blutengel – hin- und hergerissen: schöne Melodien, aber doch hart an der Pop-Unerträglichkeitsgrenze. (Und schon habe ich „Morning after the War“ ungewollt als Ohrwurm im Kopf.)

Lord of the Lost „Ensemble“ – gehen in dieser Form in die Blutengel-Richtung. Da paßt es irgendwie, daß Harms das neue Album von Nino de Angelo produziert hat.

Schandmaul – hm, da bin ich auch sehr ambivalent. Etliche Mal live gesehen; es gibt viele Lieder, die ich mag. Die Stimme des Sängers ist unverwechselbar und trägt viel zum Erfolg der Band bei. Keine abgefahrene Show, sondern Konzentration aufs musikalische „Handwerk“. Was mir persönlich nicht gefällt, sind die politischen Statements von der Bühne herab (das sollte in einem anderen Rahmen diskutiert werden). Und – gefühlt – jedes Jahr die Werbung für Viva con Agua… Ich meine, die Leute von VcA laufen ja schon offensichtlich auf dem Festival-Gelände herum und bekommen auch von mir Pfand (wenn ich vor Ort bin <g>), aber da muß ich nicht von der Bühne herab belehrt werden.

Und natürlich kann man schon auf der ML-Seite die ersten Acts für 2023 sehen… (neben vielen Impressionen vom Wochenende)

 

Birthday Party

Ich bin nicht beim M’era Luna 2022, obwohl ich mir kurz überlegt hatte, insbesondere nach dem schönen Wiedertreffen meines Freundes R. beim Amphi, doch noch schnell eine Karte zu kaufen.

Dafür war ich gestern bei einem anderen Freund eingeladen, ebenfalls R., der auf der ausgedörrten Wiese zwischen zwei Häuserblöcken ein paar Gäste zu seinem Geburtstag eingeladen hatte. Begrüßt wurde ich mit Musik von den Crüxshadows, die kristallklar und kräftig aus einer Teufel Rockster Cross erschallte. 40 Jahre kennen wir uns, eine Freundschaft, die wirklich Jahrzehnte überdauert hat. Er war es damals, der mit der Sisters-Platte unter dem Arm bei mir auftauchte. Auch hier bei den Crüxshadows, die er noch gar nicht so lange kennt, ist es ähnlich verlaufen: Auf seiner Arbeit steht heute eine Bluetooth-Box, über die die Mitarbeiter eigene Musik (nicht) spielen dürfen. Er hatte eine Dark-Wave-Playlist wohl auf Amazon Music gefunden – und sich an der Truppe um Rogue festgehört.

So saßen wir auf der Wiese, grillten, tranken Hasseröder und redeten darüber, wie wir einst unsere Rollatoren aufbohren würden, damit sie ein paar Bierflaschen und eine größere Bluetooth-Box befördern könnten. 🙂

VNV Nation kam bei einer sehr spießig wirkenden Frau so um die 60/65 nicht gut an. R. solle mal „richtige Musik“ anmachen, an der alle Spaß hätten, also schönen deutschen Schlager, natürlich. Da war ich dankbar, daß sich um 22:07 Uhr ein Anwohner über die Musik beschwerte – endlich abstellen können.

Und der andere R., ja, der ist mit Tochter beim M’era Luna – und sie haben tatsächlich direkt an der Landebahn ein Plätzchen für ihr Zelt ergattert. *neid*

Angesichts der neuerlichen Covid-Maßnahmen ab 1.10. wäre es sinnvoll, Konzertevents bis dahin tatsächlich noch „mitzunehmen“. Mal schauen, vielleicht gehe ich übernächste Woche zur „Nacht der Helden“ nach Koblenz. Ist nicht meine Musik – vielleicht bis auf Lord of the Lost -, aber es wäre schön, vor der beeindruckenden Kulisse der Festung Ehrenbreitstein noch ein bißchen „Sommer-Freiheit“ zu erleben.

Persönliche Musikgeschichte, Teil 1

„When the act of reflection takes place in the mind, when we look at ourselves in the light of thought, we discover that our life is embosomed in beauty. Behind us, as we go, all things assume pleasing forms, as clouds do far off. Not only things familiar and stale, but even the tragic and terrible are comely as they take their place in the pictures of memory“.

       [Spiritual Laws (Auszug), R.W. Emerson]

Hier schreibe ich in mehreren Teilen über meine Musikbegeisterung, über Bands, Konzerte, Festivals, aber eher mit dem breiten Strich als dem Blick aufs Detail. Ich verzichte auf Links zu den Bands – das kann man bei Bedarf schnell selbst aufrufen.

Ich bin ein Kind des „Summer of Love“ (1967), wenn auch im kalten Februar davor geboren (in die schwarze Kälte hinein <harhar> 😉). Musik war in meiner Kindheit eher die Radiomusik im Hintergrund und die Blasmusik bei Dorffesten, das heißt, meine Eltern pflegten keinen speziellen Musikstil und hörten nicht (mehr) bewußt Schallplatten. Meine Mutter zeigte mir immer wieder mal ihre schon recht umfangreiche Schallplattensammlung (Schlager-only), aber die verstaubte vor sich hin. Da war etwas verlorengegangen, komisch…

„Musik“ beginnt als besonders hervortretendes Element für mich als Kind ca. 1978, also mit 11. Erste Lieder, die mir von damals in Erinnerung geblieben sind: Video killed the Radio Star (Bruce Woolley), By the Rivers of Babylon (Boney M.), Tragedy (Bee Gees), vieles von Abba. (Ja, OK, auch Das Lied von Manuel von Pony. 🙄 )

Ich wünschte mir zu Weihnachten einen Radiorecorder und begann, meine Lieblingslieder aus den Radiosendungen heraus auf Kassetten aufzunehmen. Hier galt aber auch für mich bereits das, was ich durch die Jahrzehnte immer wieder erlebt habe: Wer nur auf das reguläre Radioprogramm Zugriff hat, der wird viele musikalische Stile nie entdecken, weil sie keine „air time“ haben. Im Radio, das ich hörte, lief kein Punk, kein Post-Punk…
(Ich habe durch Zufall ein altes Foto gefunden, wo man den Radiorecorder samt meinem ersten orange-schwarzen Kopfhörer sehen kann, s. rechts.)

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