Wave Gotik Treffen 2000

Pfingstbote 2000

Trotz meiner Begeisterung für Szene und Musik habe ich das WGT nur in zwei Jahren besucht: 1999 und 2000. Warum? Nun, das Konzept, ein „Treffen“ oder Festival auf eine ganze Stadt auszubreiten, hat mich noch nie begeistert. Das ist mir zuviel Herumfahrerei mit S-Bahn und Bus. Es hat auch so einen exhibitionistischen Beigeschmack, die ganze Stadt „auf Schwarz“ beglücken zu wollen.

Damit will ich die – mittlerweile erfolgreiche – Idee für so eine Veranstaltung nicht abwerten, sondern persönlich sagen: es ist nicht mein Ding.

Nach 2000 haben sich zudem meine Lebensumstände verändert (Familie, Kinder), so daß es ein paar Jahre nicht mehr möglich war, an einer mehrtägigen Veranstaltung teilzunehmen. Heute, ja, da ginge es wieder.

„Wave Gotik Treffen 2000“ weiterlesen

Träumer

Schon meinen Spielgenossen hieß ich Träumer;
Denn wie ein Bruder engverwandt von je,
Fühlt’ ich, o Schmerz, du tiefer, allgeheimer,
Mich dir und deinem dunklen Weh.

Wenn lachend über mir des Lebens blauer
Lichthimmel hängt, mich Scherz und Lust umhallt,
Doch stets zu dir in deine ernste Trauer
Zurückgezogen werd’ ich bald.

In mich mit langen, durst’gen Zügen sauge
Ich deinen Odem, während so vertraut,
Und wie aus Weltalltiefen doch, dein Auge,
Das große, dunkel auf mich schaut.

Da fühl’ ich: aus dem düstern Reich dort unten
Nur kommt die Weihe in des Menschen Brust,
Und matt und schal erscheint mit ihren bunten
Trugbildern mir der Erde Lust.

[A.F. v. Schack, Weihe des Schmerzes]

30 Jahre Wave Gotik Treffen

Der MDR fährt im Vorfeld des 30. WGT seine Berichterstattung hoch. Letzte Woche gab es nett gemeinte Hinweise für „Außenstehende“, wie man am besten mit dem schwarzen Volk umgehen solle – kritisch kommentiert von Spontis.

Jetzt folgte ein Interview mit Iris Rackwitz und Blick zurück auf die 90er: „Wir wollten keine kommerzielle, bunte Partywelt.“

Offizielle WGT-Seite: www.wave-gotik-treffen.de

Persönliche Musikgeschichte, Teil 2

Rock Goth Time

Nach der Punk Goth time folgt im Schema von Mick Mercer (s. Teil 1 dieser Reihe) die Rock Goth Time (Mitt-80er bis Mitt-90er [ich hätte jetzt „Ende der 80er“ gesagt]). Gitarrenlastige Bands dominierten, wie die Sisters of Mercy, The Mission oder auch die Fields of the Nephilim.
(Andererseits war Synthie-Pop-Musik z.B. mit Alphaville im Mainstream angekommen.) Mercer kritisiert an dieser Epoche v.a. die Gleichheit des Gitarren-Sounds. Da ist was dran: Selbst heute gibt es noch etliche Gruppen, die diesen Sound imitieren, ohne daß es zu einer Weiterentwicklung kommt.

Ich kam, wie geschildert, quasi direkt von der ersten Phase der „Londoner Bands“ (wie Adam and the Ants, Stichwort: New Romantics) zur ‘Rock Goth Zeit’ mit Sisters und Co. – auch heute noch höre ich wenig Musik aus der sogenannten “Punk Goth time”, auch wenn es immer wieder eine schöne „Sound-Expedition“ ist, bewußt in diesem Genre zu suchen und sich überraschen zu lassen.

Und … ich hatte tatsächlich noch nie von einer Band mit dem Namen The Cure gehört.

Nun gut, wir können The Cure nicht auslassen. 🤨 Ich lernte also relativ spät eine Band kennen, die so neu gar nicht mehr war. Obwohl Mercer meint, sie seien nie eine echte Gothic-Band gewesen, so waren sie doch für viele Menschen der erste Berührungspunkt mit Gothic-Musik und -Lifestyle, z.B. für meine damalige Freundin S., die ihrer Mutter – analog zu „Non Stop Erotic Cabaret“ bei meiner – erstmal erklären mußte, warum sie eine „Pornography“ betitelte Schallplatte kaufte. (Thema „erster Berührungspunkt“: heute sind (waren) das vielleicht Unheilig, Blutengel, Mono Inc.) „Persönliche Musikgeschichte, Teil 2“ weiterlesen

Tabus der Mehrheitsgesellschaft

„Sex & Tod, schwarz & weiß – diese vordergründigen Widersprüche sind stilprägend für die Gothics. ‚Schönheit‘ schließt für die Gothics das Häßliche mit ein, bedingt es geradezu. Kein Leben ohne Tod, kein Licht ohne Dunkelheit, keine Freude ohne Trauer. Um ‚Glück‘ zu definieren, muß ich auch ‚Unglück‘ erfahren haben. Gothic zu sein bedeutet für die meisten nicht, ständig unter Depressionen zu leiden, sondern die schwarzen Seiten des Lebens auch zuzulassen. … Die geradezu magische Anziehungskraft, die extreme Themen, Gefühle und Lebensstile (Tod, Sadomasochismus, Körperschmuck wie Piercing usw.) auf die Gothics ausüben, nährt sich aus den Tabus und Verdrängungen der Mehrheitsgesellschaft.“
[Klaus Farin, ‚Die Gothics, Berlin, Bad Tölz 2001‘]

VNV Nation Electric Sun Tour 2023

Ronan Harris hatte auf dem Amphi 2022 angekündigt, 2023 solle wieder ein etwas „dunkleres Album“ rauskommen. Jetzt ist es da, heißt „Electric Sun“ und ist Stand 5.5.23 auf Platz 5 (!) der deutschen Album-Charts. Wow – und herzlichen Glückwunsch, Ronan!

Schon beim ersten Hören war ich fasziniert, wie vorher nur bei Praise the Fallen, Empires und Automatic. Ein Hörerlebnis wie aus einem Guß. Klar, da wird  VNV Nation nicht neu erfunden, aber es ist doch more of the good stuff. Kurzentschlossen fuhren meine Frau und ich zum Konzert im E-Werk in Köln am 5.5.23.
Von der Vorband, den Traitrs, habe ich einen Titel in meiner „Rush-Playlist“. Zu viel Geschrummel und der Versuch, wie Robert Smith zu klingen (ist auch Chrissy vom Mitternachtsreigen aufgefallen). Unterhaltsam, ja, kann man hören, ja, aber mehr – für mich – nicht. „VNV Nation Electric Sun Tour 2023“ weiterlesen

Black Summer 23 by Rush – Playlist

Dies ist mein Sommer-Mix 2023. Frühere Playlists liste ich auf dieser Seite.

Hier geht’s zur Playlist bei Spotify!

Tracklist:

Love like Blood – April Skies
Joachim Witt – Gloria
Blutengel – Kinder dieser Stadt
Zeraphine – Wenn du gehst
Kirlian Camera – Nightglory
VNV Nation – Before the Rain
Assemblage 23 – The Noise inside my Head
Kite – Dance again
Rausch – Friends in Excess
Deine Lakaien – Love me to the end (live)
Lacrimsoa – Alles Lüge
Aeon Sable – Elysion
Colony 5 – My World

Amphi Festival 2023 – Vorfreude

Das Amphi steht im Juli wieder an. Schauen wir doch mal auf die Acts, die man gewinnen konnte.

KITE stehen für mich zuoberst. Erstmalig beim 17er Amphi erlebt, war ich sofort Feuer und Flamme für die beiden Schweden. Etliche Titel heute noch in meiner Playlist.

Dann natürlich DEINE LAKAIEN. 1996 erstmalig gesehen, Konzert in Köln mit massiven technischen Problemen, zuletzt 2005 beim M’era Luna. Also wird es jetzt mal wieder Zeit.

Gleiches gilt für L’ÂME IMMORTELLE. Bitterkeit ist eines meiner absoluten Lieblingslieder (denke an ein bestimmtes M’era Luna, Tanzen im Hangar, unerfüllte Liebe).

OMD waren schon 2018 beim Amphi einer der Hits für mich. Es gab eine Phase in meinem Leben, da mochte ich gar nichts mehr aus den 80ern hören, kein New Romantic, keine NDW – ich wollte nicht an die (auch schwierige) Zeit erinnert werden. Das hat sich geändert, so daß ich mich ziemlich auf OMD 2023 freue.

Das wären die Bands, die ich sehen muß. Dann kommen die anderen Acts, die ich mir gerne anschaue, wie: Covenant, Clan of Xymox, Diorama, Qntal, Solitary Experiments.
Wie war das mit Zeraphine? Hatten die nicht abgesagt? Die running order listet sie aber noch. Nee, habe mich geirrt: Zeromancer kommen nicht, dafür Das Ich.

Alles in allem ein richtiges Vorfreude-Programm. 🤗

Nachtrag: Hier nun die Berichte für Samstag und Sonntag.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner