M’era Luna 2025 – Freitag

Vorab: ich schildere meine persönlichen Eindrücke. Ich kann nichts zu den Begleitangeboten (wie Schwarzes Yoga, Workshops, Crypt Talk, Modeschau) sagen, weil mich das nicht interessiert. Vielleicht interessiert es mich auch deswegen nicht, weil z.B. die Herren von Aster und Heitz Dauergäste sind, und mich schon diese Monotonie ärgert. Ich habe keinen Bezug zu ihren Werken, nebenbei: Video von Mythcritic zu „Deutscher Fantasy“ (im Vergleich zur Angelsächsischen) – da bekommt auch Heitz sein Fett weg – gut, auch der Herr Sanderson. (Soll heißen: Erfolg meint nicht zwingend auch hochkarätigen Inhalt.)
So, hochmotiviert springen wir in den Text:

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Nur über meine Leiche! (Podcast)

Kurzer Hinweis auf ein neues Podcast-Projekt von Alex und Tina, die sich in der  auf vier Episoden ausgelegten ersten Staffel ihres Podcasts auf den einzigen „Selbstmörder-Friedhof“ Deutschlands konzentrieren. Dieser liegt im Grunewald bei Berlin.

Episode 1 heißt „Über die Friedhofsmauer – Berlins verstoßene Tote“, Nr. 2 „Letzte Auswege – Liebe, Lieder und Tragödien am Selbstmörderfriedhof“. Zu finden über verschiedene Portale, z.B. Apple, Audible, Radio.de.

Ein sehr spannendes Projekt, das ich bislang gern gehört habe, obwohl mir die ständige Verwendung des Worts „Selbstmord“ mißfällt. Man könnte Suizid oder Freitod sagen, um das Thema zu enttabuisieren.

Nachwuchs in der Gothic-Szene? (MDR)

Der MDR behandelt in einem Audio-Kurz-Feature (ca. 3,5 Min.) die Frage, wie es um den Nachwuchs der Gothic-Szene steht. Auf dem Camping-Gelände beim WGT macht man die Feststellung: da sind Eltern und ihre (jungen) Kinder, aber Jugendliche sieht man nicht. Die Interview-Schnipsel mit Gothics schwanken zwischen Galgenhumor und „Ist-halt-so“ mit Hinweisen auf das „Sterben der Club-Szene“ usw.
Der Wissenschaftler Markus Tauschek weist kurz darauf hin, daß die Szene in den 80ern eine „jugendliche Vergemeinschaftung“ war, wohingegen es heute keinen Gothic-Jugendtrend gebe.
Alles nett und kurz, kann man sich anhören, aber neues wird man nicht finden.

M’era Luna 2025 – das Jubiläum (?)

M’era Luna 2025

Das M’era Luna 2025 ist Geschichte. Wir haben das Wochenende genossen, schnell Karten für 2026 ergattert – und zum Glück auch ein „Wagenburg“-Ticket (ehem. WoMo) bekommen. Die Geschichte, meine Geschichte des ML25, ist noch zu schreiben – für Euch, für dieses Blog. Ich komme auf 24 MLs seit 2000, somit wäre 2025 nur das kalendarische Jubiläum. Sagt das auch was über Orga und Ablauf des Events?

Da wir ein paar Tage Urlaub im schönen Osten machen, um morgen dann ins Stella Nomine – The Blackest One zu starten, dauert der Bericht noch etwas. Er ist vorgeschrieben, aber die Bildbearbeitung ist auf langsamem Notebook nicht so dolle. Und ich muß noch am Text feilen; bei einigen Dingen bin ich mir noch unsicher, wie ich es formuliere.
Plan ist: Montag, 18., oder Dienstag, 19., kommt zumindest der Bericht für den Freitag.

Dann folgen Samstag und Sonntag und gegen Ende der Woche der Bericht vom Stella Nomine – wenn wir die angekündigten 36°C auf freiem Feld überleben…

Bilder zwischendurch gibt es auf Insta. Rush out.

Dunkles Spiel

Dunkles, fremdes Zimmer,
flackernder Kerzenschimmer,
dessen Schein im Stillen sich in Schatten bricht,
dort, wo eine Frau Beschwörungsformeln spricht.

Ihre schlanken Finger liegen
einem kleinen Glase auf. Verschwiegen
starrt gebannt sie auf den Kreis
ausgelegter Buchstaben in reinem Weiß –
und auf ihre leise hingehauchte Bitte
fängt das Gläschen gleichsam leise in der Mitte
jenes Tisches an zu rücken, und geheimnisvoll,
unaufhaltsam, unheilvoll,
schreibt ein Wort es zum Erkennen.
Plötzlich schmerzt in ihren Augen sie das Brennen,
eisig ist der Schauer, der das Böse ihr verheißt –
denn sie kennt nicht diesen Namen, kennt nicht diesen Geist!

Innehält das Glas, der Ruhe unsichtbare Spannung knistert
und die Frau in kaum beherrschter Furcht nun flüstert,
fragt, wer er im Namen Gottes sei.
Eine bleiche Ahnung drängt mit Schmerz herbei.

Mit dem ‚S‘ beginnt das Glas in raschen Zügen ohne Zweifel,
‚welch ein Glück‘, denkt sich die Frau, ‚mitnichten ist’s der Teufel!‘
Bebend fragen ihre Lippen: ‚Ob ich ihn wohl kenn‘?‘
Ruhig schreibt das Glas ihr: S – a – t – a – n.

[© Rush / V. Wagner]

 

{Das soll sich in den späten 1980ern in einem kleinen Ort am Mittelrhein so zugetragen haben, erzählte mir eine Frau, die ihre Hand an besagtem Glas hatte. Wer bewegte das Glas? Diese in allen Horrorfilmen so spannende Frage: hier konnte sie nicht beantwortet werden, die drei Frauen brachen das Experiment ab.
Der Ursprungstitel des Gedichts war „Einen kenne ich“ in Anlehnung an die erste Zeile aus Clemens Brentanos Gedicht „Der Feind“.}

Ballermann in Schwarz

In einem für die Tagesschau schon recht beachtlichen Artikel wird der Frage nachgegangen, wieviel Metal noch in Wacken steckt. 85000 Menschen kommen unter dem Label Wacken, das zu einer internationalen „Festival-Marke“ gehört, zusammen.

Und wenn ich dann  folgendes Zitat lese…

„“Ballermann in Schwarz“ – so nennen kritische Stimmen, auch aus den eigenen Reihen, das Festival mittlerweile: Zu viel Show, zu viele Kameras, zu viele Fans, die eher für Instagram als für die Musik kommen. Tatsächlich gleicht Wacken heute einem Erlebnispark mit Metal-Yoga, Feuershows und Endzeit-Dekor. Der einst spontane Ausnahmezustand ist zum durchgetakteten Erlebnisprodukt geworden.“

… dann meine ich, das werde ich nächste Woche auf dem M’era Luna auch so erleben. Gut, etwas – äh – familiärer mit 25000 Leuten.

Spannend die Aussage des Kulturwissenschaftlers im verlinkten Artikel: Metal sei keine Subkultur mehr, sondern „in der Mitte der Gesellschaft angekommen“. Gleich frage ich mich beim Schreiben: Würde ich das auch so sehen? Vielleicht sehe ich es anders, wenn ich auf die Entwicklung des M’era Luna schaue, wie es aus dem Zillo-Festival auf dem Flugplatz bei Hildesheim hervorgegangen ist, immer professioneller und größer wurde. Ich meine, so wie bei Wacken trifft sich beim ML nicht exklusiv der „harte, innere Kern“ der Gothic-Szene, sondern jeder mit Affinität zu irgendeiner Schattierung von Schwarz kann sich wohlfühlen. So operiert man auch in Wacken – Heino durfte da schon singen, aktuell sind z.B. BAP dabei. Nicht „Gothic“ ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen, sondern das Angebot wird so aufgefächert, daß sich möglichst viele Menschen angesprochen fühlen. Exklusivität liegt auf vielen Ebenen nicht mehr im Trend.

Oder, krasser gesagt: für den „harten Kern“ solcher Szenen reichen auch Mini-Festivals mit 1000 Leuten. Wer’s größer aufzieht, will verdienen, braucht dann auch thematische Streuung.

Für mich wird es dieses Jahr spannend, weil ich gleich vom M’era Luna in den Osten fahren werde, um dann das Stella Nomine – The Blackest One erleben zu können. Das war letztes Jahr mein Highlight – vor allem weil es so klein und authentisch war. Also zuerst: Bericht vom „Ballermann in Schwarz“ (in Hildesheim), dann Kontrastprogramm mit – hoffentlich – Wohlfühlatmosphäre.

(Beide Berichte wohl erst in der Woche ab 18.8.)

Assemblage 23 im Kulttempel (Oktober)

Tom Shears Projekt Assemblage 23 ist für mich so eine Art Undercover-Lieblingsband. Wenn ich über Favoriten nachdenke, fällt mir A23 meist nicht ein, aber wenn ich Lieder meiner Playlists höre, merke ich wieder, wie sehr ich das Schaffen von Herrn Shear schätze. Ich denke an „Naked“, „Damaged“, „Let me be your armor“ oder „Welcome Apocalypse“.
Habe ich A23 schonmal live gesehen? Hmm, jein, beim M’era Luna 2002 waren Tom und ich, aber ich kann mich nicht an den Auftritt erinnern. Zwischendurch war auch ein anderes Festival, bei dem er spielte, ich aber wohl andere Prioritäten gesetzt hatte.

Nun also ist er auf einer kurzen UK-Tour im Oktober und scheint für den 20.10. „mal eben“ von London nach Oberhausen zu jetten, um dort im Kulttempel zu spielen (s. off. Homepage). Karten dafür gibt es via Eventim. Als Vorband tritt Mari Kattman, Toms Frau, auf, mit der er zusammen auch das Projekt Helix betreibt, die aber wohl mit Solo-Programm dabei ist. Aktuell hat sie den Song Typical Girl veröffentlicht.

Ich freue mich auf den „Abend mit den Shears“. 🙂

Castrum Nigra 2026 – Tickets werden knapp

Der Veranstalter hat gerade per Mail darauf hingewiesen, daß es die Early-Bat-Tickets nur noch bis 31.7.25, 23:59 Uhr, geben wird.

Aber auch darüber hinaus ist es wohl so, daß von den 1000 Wochenend-Tickets 70% schon weg sind. Wer also die Ehrenburg am vorletzten Juni-Wochenende besuchen möchte, sollte schnell zugreifen.

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