Der Totengräber

“Einst, als ich eine meiner toten Seelen begrub, trat der Totengräber zu mir hin und sagte: ‘Von allen, die hierher kommen, um zu begraben, bist du der Einzige, den ich mag.’

Ich sagte: ‘Das freut mich außerordentlich, aber warum magst du mich so?’

‘Weil die anderen’, sagte er, ‘weinend hierher kommen und weinend wieder gehen. Du bist der Einzige, der lachend kommt und lachend geht.'”

[Der Totengräber, Khalil Gibran]

Biological Needs

Bathroom, Lost Place“… as if Zach considered sex a biological need on the order of going to the bathroom: you didn’t form an emotional bond with every toilet you took a crap in, and when you were done, you flushed and walked away – feeling better, to be sure, but not really thinking about what you’d just done.”

Poppy Z. Brite, Drawing Blood

Eisblumen – im Lied und im Gedicht

In den 90ern hörte ich intensiver Subway to Sally, heute nicht mehr. Gründe? Ich war damals in einer, sagen wir, Vorreiterrolle in der heidnischen Szene in Deutschland aktiv. Das bin ich heute nicht mehr, und damit höre ich auch etliche der Bands aus dieser Zeit nicht mehr, da die Themen nicht mehr “meine” sind.

Aber in meiner Playlist ist immer noch das Lied “Eisblumen”, das mir vielleicht auch so gut gefällt, weil, ja weil… ich mal ein Gedicht geschrieben habe für eine Frau, mit der ich eine schwierige Beziehung eingegangen war. Hier zunächst ein kurzer Auszug aus dem Lied “Eisblumen” (© Subway to Sally), darunter mein Gedicht: „Eisblumen – im Lied und im Gedicht“ weiterlesen

I died for beauty (Emily Dickinson)

Nebel, Tannen, Waldweg, Schnee, Winter, DüsterkeitI died for Beauty – but was scarce
Adjusted in the Tomb
When One who died for Truth, was lain
In an adjoining Room –

He questioned softly “Why I failed”?
“For Beauty”, I replied –
“And I – for Truth – Themself are One –
We Brethren are”, He said –

And so, as Kinsmen, met a Night —
We talked between the Rooms –
Until the Moss had reached our lips –
And covered up – Our names –

[Emily Dickinson]


“The poem weighs idealism against the stark reality of death, emphasizing that death is far more permanent than the ideals people die for.” (LitCharts.com)

Darcy Coates – Craven Manor

Darcy Coates: Craven Manor

Spoilers!

Nach der begeisterten Lektüre von Coates’ The Haunting of Ashburn House dachte ich, ein weiterer Roman der australischen Autorin (Pseudonym?) wäre ja nicht schlecht. Nach der Anzahl der Amazon-Rezensionen wählte ich ohne viel Nachdenken “Craven Manor”. Es ist ebenso eine Haunted-House-Geschichte, aber für mich bei weitem nicht so gut geschrieben wie “Ashburn”, obwohl das Buch ein Jahr jünger ist. „Darcy Coates – Craven Manor“ weiterlesen

Dathan Auerbach: Penpal

Auf Auerbachs Roman bin ich bei verschiedenen “BookTubern” aufmerksam geworden, also Menschen, die auf YouTube über Literatur berichten. Angepriesen wurde er als sehr besonderes, sehr gruseliges Werk. Anda Kent beschrieb die Zeit, als sie Auerbach las, sinngemäß so: Entweder ich las oder ich tat etwas anderes und dachte über das Buch nach.

Ab hier der Hinweis auf geringe Spoiler! „Dathan Auerbach: Penpal“ weiterlesen

Träumer

Schon meinen Spielgenossen hieß ich Träumer;
Denn wie ein Bruder engverwandt von je,
Fühlt’ ich, o Schmerz, du tiefer, allgeheimer,
Mich dir und deinem dunklen Weh.

Wenn lachend über mir des Lebens blauer
Lichthimmel hängt, mich Scherz und Lust umhallt,
Doch stets zu dir in deine ernste Trauer
Zurückgezogen werd’ ich bald.

In mich mit langen, durst’gen Zügen sauge
Ich deinen Odem, während so vertraut,
Und wie aus Weltalltiefen doch, dein Auge,
Das große, dunkel auf mich schaut.

Da fühl’ ich: aus dem düstern Reich dort unten
Nur kommt die Weihe in des Menschen Brust,
Und matt und schal erscheint mit ihren bunten
Trugbildern mir der Erde Lust.

[A.F. v. Schack, Weihe des Schmerzes]

Darcy Coates – The Haunting of Ashburn House

Darcy Coates: The Haunting of Ashburn House

[Mini-Spoiler]

Ein typischer Roman über ein “Haunted House” abseits im Wald gelegen. Eine verschrobene Alte hat es der jungen Nichte vermacht, die nun mit Kater Wolfgang dort einzieht und schnell bemerkt, daß etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Im nahegelegenen Dorf spricht man über das Haus, gibt Gerüchte weiter, erzählt von Morden. Unsere junge Heldin, ohne Geld im Haus gestrandet, versucht gleich dreierlei: hinter den Wahrheitsgehalt der Gerüchte zu kommen, die paranormalen Vorkommnisse zu verstehen – und psychisch stabil zu bleiben. Zum Ende hin wird klar, daß es um ein – soviel verrate ich – untotes Wesen geht, aber mit einem “story twist”.

Ich habe diesen Roman – ganz entgegen meiner sonstigen Lesegewohnheiten – verschlungen. Er ist fesselnd geschrieben, kein “B Novel”, trotz allem aber klar strukturiert und mit 344 Seiten (Kindle) überschaubar. Empfehlung für diejenigen, die auf solche Geschichten stehen.

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