Erster Athener Friedhof

Im Juni 2024 haben haben Corri-May und ich den „Ersten Athener Friedhof“ (Πρώτο Νεκροταφείο Αθηνών) besucht, der sich östlich des Altstadtzentrums und südlich an das Viertel Mets anschließend befindet (Google Maps).

Ich wollte mich viel intensiver mit dem Friedhof beschäftigen, viel mehr Zeit dort verbringen und mehr fotografieren, aber … Während wir im sonstigen Athen so gut wie keine Probleme mit Stechmücken hatten, fielen die kleinen Biester hier über uns her. Schon schräg, wenn das nur auf einem Friedhof passiert. Wäre ja ein Motiv für einen Tier-Horrorfilm… 😉
Aber dadurch mußten wir (wegen Corri-Mays Allergie) den Besuch drastisch kürzen, so daß ich leider nur wenige Bilder habe. (Vielleicht kann ich in den nächsten Jahren nochmal vorbeischauen, wenn ich durch Athen nach Piräus fahre, um eine Fähre zu den Inseln zu nehmen.)

Der Friedhof wurde in den Jahren ab 1834 noch außerhalb des Stadtgeländes angelegt, ist nach wie vor in Nutzung, heute aber von den südöstlichen Gebieten der Millionenstadt Athen umringt. Erster Athener Friedhof weiterlesen

Nosferatu kommt im Januar

Robert Eggers vierter Spielfilm wird Nosferatu sein. Ich mußte kurz überlegen, als ich den Namen Eggers hörte, dann fiel es mir wieder ein: The Witch mochte ich, aber The Lighthouse fand ich genial. Dann verlor ich Eggers im Sumpf der tausenden Veröffentlichungen jedes Jahr, habe The Northman nicht gesehen, aber jetzt ist der Trailer zu Nosferatu raus – und ich wurde an Eggers erinnert.

Die Lobeshymnen gehen bereits los – z.B. bei Den of Geek: „(the trailer) is ferociously macabre—something Dracula and vampire movies haven’t been in ages.“

Der verlinkte Artikel hat gute Hintergrundinfo zum Filmprojekt, einem Remake von Murnaus Nosferatu von 1922, womit sich Eggers wohl seit 2015 schon beschäftigt hat.

Der Trailer findet sich u.a. hier auf YT.

Und hier ist mein Bericht zum Film.

The Haunting of Bly Manor (Serie)

Daß HBM – „Spuk in Bly Manor“ – eine Serie ist (Wikipedia, Netflix 2020, Nachfolge-Serie zu Haunting of Hill House), schadet m.E. der Erzählung. Ich habe mit Serien oft das Problem, das Wolfgang M. Schmitt in Die Filmanalyse schildert: Serien sind aufgrund ihrer Länge Zerstreuung, Familienersatz, vor allem aber Zeitverschwendung. Virtuosität, so Schmitt, ist die Beschränkung auf das Wesentliche. Im Idealfall sollte man als Zuschauer die Hintergründe in Minuten verstehen, während man bei Serien oft erst nach vielen Folgen einen Durchblick hat – talk about Bly Manor.

Doch zuerst das Positive: Mike Flanagan hat die auf Kurzgeschichten von Henry James basierende Serie gut, atmosphärisch verfilmt. Als Zuschauer erleben wir den Hauptteil der Geschichte fokussiert auf das amerikanische Au-Pair-Mädchen Danielle, das 1987 als Kindermädchen für die Kinder Flora und Miles in Bly Manor engagiert wird. Koch, Haushälterin, Gärtnerin und das Au-Pair bilden die Kerntruppe im Herrenhaus. (Der folgende Text spoilert das Serienende!)
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Summer is the gothest time?

‚postpunkonline‘ hat auf Insta gepostet: „summer is actually the gothest time of the year, because it is the time that we goths suffer the most, which is goth“

Schmunzelnd habe ich das für mich erstmal mit „nö“ kommentiert… 😉

Ich merke, daß bei einem solchen Thema die sprichwörtlichen zwei Herzen in meiner Brust schlagen. Zur Erklärung: ich kenne aus meiner Kindheit, aus Familienurlauben vor allem die Nordsee – und damit das Wetter-Poker: entweder wirklich warm oder zwei Wochen mit viel Regen – sprich: „Sommerurlaub im Ostfriesennerz“.
Später, in den 90ern, war ich mehrfach in Schweden im Urlaub – bei gleichen Wetterbedingungen. Ich erinnere mich an eine Woche bei durchgehend knapp 30°C, aber doch eher an tagelangen Regen – im Hochsommer, verbunden mit der alles durchdringenden Feuchtigkeit, dem modrigen Geruch von Zelt und Rucksack im Auto usw. Aber das war halt „normal“, das habe ich nicht hinterfragt, weil mein Herz an Schweden hing. Summer is the gothest time? weiterlesen

Goth vs Postpunk

Ich möchte auf einen sehr interessanten Artikel von „The Blogging Goth“ hinweisen, der mit „Goth needs to defend its territory“ betitelt ist. Der Autor weist darauf hin, daß Goths das gerade wieder sehr aktuelle Label „Postpunk“ zurückweisen und „ihre“ Musik als GOTH reklamieren sollen.

„Why does any of this matter, you might ask yourself, because who cares about labels? I’d argue it matters because if Goth is to have a future as a music subculture rather than a fashion label for how people dress, it needs to claim its own music back and start identifying its own influence on other subcultures.“

Leseempfehlung!

Nachtrag: Ja, ich hatte keinen Kommentar geschrieben, weil ich das schnell während der Arbeit gepostet habe. Ich stimme dem Autor zu: Goth muß mehr sein als Mode und Schminke. Und ja, ich höre seit 2-3 Jahren auch ganz viel zu ‘Postpunk’, der ja gerade sowas von in sei. Das ist zum Teil richtig gute Musik, aber es ist auch richtig, daß das nicht unbedingt als ‘goth’ gelabeled wird. Der Autor erwähnt Lebanon Hanover – die müsse die Gothic-Szene als ‘goth’ vereinnahmen. Aber: sagte die Band nicht, daß sie sich gerade nicht als Gothic versteht? Man kann niemanden vereinnahmen, der das nicht will. Aber man kann sehr wohl das Label Goth neben ‘Postpunk’ und andere stellen. Doch wer soll es tun? Wer, wenn der Nachwuchs in der Gothic-Szene eher ausbleibt? Daher ist das eine gute Forderung, an deren Umsetzung es wohl scheitern wird.

Vorzeitiger-Einlaß-Upgrade

Ja, ich höre Mono Inc. gern. Seit dem ersten Live-Erlebnis 2010 mag ich die Band, auch wenn alles kommerzieller, routinierter, (aalglatter) geworden ist. Nun steht die reguläre Tour an, wobei sich das „nun“ auf Herbst 2025 bezieht. Hier fiel mir auf, daß Mono Inc. auf der eigenen Webseite „Vorzeitiger-Einlaß-Upgrades“ für 30€ verkauft. *hust* Aha. Ich darf dafür dann 30 Minuten früher rein *freu* (nicht), um mir den „besten Platz“ zu sichern. Und so ein dolles Bändchen kriege ich auch. Und noch den sagenhaften 5€-Gutschein für den Shop, womit sich das Upgrade auf 25€ reduziert, wenn man später im Shop was kauft – und somit mehr Geld ausgibt. Das nennt man Marketing, und es fühlt sich auch 2024 noch als „Verrat an den Szene-Idealen“ an. Jep, bin da Old-School – und nein, ich muß nicht vom Musikmachen leben.

Mir geht das echt auf den Sack, wie aus allem Geld gemacht wird.
Mir geht es aber vor allem auf den Sack, wenn man glaubt, ich würde für „Besten-Platz-sichern“ Geld ausgeben. Was haben die für eine Vorstellung von mir / ihren Fans? Deppen, die für Gimmicks blechen? Gibt es da eventuell so eine Art Berechnung, ab welchem Bekanntsheitsgrad/Jahreseinkommen eine Band auch die Lizenz zum Geldmachen aus Scheiße erhält? Könnte mich gerade aufregen.

Daher Karten über Eventim gekauft inkl. der Kartenversicherung. Wer weiß schon, ob ich im Oktober 2025 noch „vorzeitigen Einlaß“ brauche oder schon in kühler Erde ruhe und mich nicht mehr aufregen muß. See you im E-Werk.

Kostümfest in Leipzig

Die BILD-Zeitung schrieb in einer ersten Version eines Berichts: „Es ist DAS Mega-Event für Kostüm-Fans, Gotik-Fans und  Party-Begeisterte.“
Offenbar hat man dann korrigiert, so daß es jetzt um 19:04 Uhr heißt: „Es ist DAS Mega-Event für Gothic-Fans und Kostüm-Freaks!“

Aber egal – irgendwie gut, daß ich nicht da bin… 🙄

Kein Kampf heute nacht…

Castrum Nigra 2019

Kein Kampf heute nacht,
keine Schlacht,
es bleibt ruhig,
die Glocken schlagen für Gläubige,
Schienen führen den blinden Zug zum Ziel.
Vergebliches Leben,
ohne Besessenheit, ohne Ekstase.
Leere Schritte, taumelnd,
kein Geist gegeben.
Ein Traum, der verfiel
in kühler Bläue und
lasziver Lust in den Augen der Stadt. Kein Kampf heute nacht… weiterlesen

Dero Goi – Resurrected

Als die Single Clickbait erschien, hatte ich kurz berichtet, auch weil ich mit Spannung auf das „1984“ betitelte, zukünftige Album schaute. Nun ist das Album nicht „Anfang des Jahres“ erschienen, dafür gibt es – passend zur Osterzeit – die Single Resurrected (Link zum YouTube-Video). Das Album – weiterhin mit gleichem Titel – ist aber wohl noch in der Mache und soll bei Dependent erscheinen.

Das Video zeigt Goi zweimal: einmal als den dominanten Sänger im hellblauen Anzug, dann als schwarz gekleidete Person, die in einer der leeren Bänke sitzt und in der Bibel liest. Diese dunkle Person kann als die dunkle Seite des Ichs gedeutet werden, als die zu erweckende Person – dies zeigt das Video auch, speziell in der Szene, wo der ‚blaue‘ Goi diesem Menschen die Hand auf die Schulter legt. Es ist ein Erweckungsvorgang, der im Video geschildert wird, symbolisiert durch das Wegschieben der Kapuze der dunklen Person und das Schauen ins Licht.  Zum Ausklang des Videos singen beide Personen  kurz gemeinsam.

Der Text von „Resurrected“ beschreibt das leere Grab, die Engel, Thomas‘ Bitte um ‚Beweise‘ für die Auferstehung. Dann auch die Zusage Gottes: wenn du meinst, du seiest unwürdig, Gott beschenkt dich mit seiner Gnade. Die Osterbotschaft im modernen Gewand.

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