Goth vs Postpunk

Ich möchte auf einen sehr interessanten Artikel von „The Blogging Goth“ hinweisen, der mit „Goth needs to defend its territory“ betitelt ist. Der Autor weist darauf hin, daß Goths das gerade wieder sehr aktuelle Label „Postpunk“ zurückweisen und „ihre“ Musik als GOTH reklamieren sollen.

„Why does any of this matter, you might ask yourself, because who cares about labels? I’d argue it matters because if Goth is to have a future as a music subculture rather than a fashion label for how people dress, it needs to claim its own music back and start identifying its own influence on other subcultures.“

Leseempfehlung!

Nachtrag: Ja, ich hatte keinen Kommentar geschrieben, weil ich das schnell während der Arbeit gepostet habe. Ich stimme dem Autor zu: Goth muß mehr sein als Mode und Schminke. Und ja, ich höre seit 2-3 Jahren auch ganz viel zu ‘Postpunk’, der ja gerade sowas von in sei. Das ist zum Teil richtig gute Musik, aber es ist auch richtig, daß das nicht unbedingt als ‘goth’ gelabeled wird. Der Autor erwähnt Lebanon Hanover – die müsse die Gothic-Szene als ‘goth’ vereinnahmen. Aber: sagte die Band nicht, daß sie sich gerade nicht als Gothic versteht? Man kann niemanden vereinnahmen, der das nicht will. Aber man kann sehr wohl das Label Goth neben ‘Postpunk’ und andere stellen. Doch wer soll es tun? Wer, wenn der Nachwuchs in der Gothic-Szene eher ausbleibt? Daher ist das eine gute Forderung, an deren Umsetzung es wohl scheitern wird.

Penny Dreadful (Serie)

Manchmal frage ich mich, ob ich signifikante Phasen meines Lebens irgendwo in einem Paralleluniversum verbringe… Wie konnte mir denn Penny Dreadful (PD) entgehen!? Da stoße ich jetzt zufällig auf die Serie von 2014, weil alle drei Staffeln bei iTunes im Angebot sind.

Ich weiß nicht, kennt ihr das? Man sucht bei Netflix, aber alles, was „HEUTE heiß in Germany“ ist, motiviert mich nach 2 Minuten dazu, abzuschalten. Und dann kommt so ein Knaller wie PD, fesselt mich an den Bildschirm. Und das Gefühl der „Dankbarkeit“: etwas gefunden zu haben, das man mag. Penny Dreadful (Serie) weiterlesen

Not mine

„And here are trees and I know their gnarled surface, water and I feel its taste. These scents of grass and stars at night, certain evenings when the heart relaxes – how shall I negate this world whose power and strength I feel? Yet all the knowledge on earth will give me nothing to assure me that this world is mine.“

Albert Camus: The Myth of Sisyphus

Vorzeitiger-Einlaß-Upgrade

Ja, ich höre Mono Inc. gern. Seit dem ersten Live-Erlebnis 2010 mag ich die Band, auch wenn alles kommerzieller, routinierter, (aalglatter) geworden ist. Nun steht die reguläre Tour an, wobei sich das „nun“ auf Herbst 2025 bezieht. Hier fiel mir auf, daß Mono Inc. auf der eigenen Webseite „Vorzeitiger-Einlaß-Upgrades“ für 30€ verkauft. *hust* Aha. Ich darf dafür dann 30 Minuten früher rein *freu* (nicht), um mir den „besten Platz“ zu sichern. Und so ein dolles Bändchen kriege ich auch. Und noch den sagenhaften 5€-Gutschein für den Shop, womit sich das Upgrade auf 25€ reduziert, wenn man später im Shop was kauft – und somit mehr Geld ausgibt. Das nennt man Marketing, und es fühlt sich auch 2024 noch als „Verrat an den Szene-Idealen“ an. Jep, bin da Old-School – und nein, ich muß nicht vom Musikmachen leben.

Mir geht das echt auf den Sack, wie aus allem Geld gemacht wird.
Mir geht es aber vor allem auf den Sack, wenn man glaubt, ich würde für „Besten-Platz-sichern“ Geld ausgeben. Was haben die für eine Vorstellung von mir / ihren Fans? Deppen, die für Gimmicks blechen? Gibt es da eventuell so eine Art Berechnung, ab welchem Bekanntsheitsgrad/Jahreseinkommen eine Band auch die Lizenz zum Geldmachen aus Scheiße erhält? Könnte mich gerade aufregen.

Daher Karten über Eventim gekauft inkl. der Kartenversicherung. Wer weiß schon, ob ich im Oktober 2025 noch „vorzeitigen Einlaß“ brauche oder schon in kühler Erde ruhe und mich nicht mehr aufregen muß. See you im E-Werk.

Venus im Pelz (Sacher-Masoch)

Nach dem Beitrag zur Lust an der Unterwerfung überkam mich die Lust am Lesen, an der ‚Regression‘ auf eine Lektüre von vor über 30 Jahren, die ‚man‘ kennt, die ich aber nicht mehr so richtig im Kopf hatte. Oft habe ich nach dem Lesen die Zeit überdauernde Bilder im Kopf, Szenen, Vorstellungen von Landschaften und Gebäuden – das fehlte hier. Also nochmal gelesen.

Vorab: wenn Du die Venus im Pelz nicht kennst: das wird nicht der spannendste, aufregendste Roman sein, den du in deinem Leben lesen wirst. Ich möchte mal behaupten, der Roman bezieht seinen Bekanntheitsgrad eben daher, daß man den Masochismus nach dem Leopold benannt hat. Ist m.E. kein literarisches Meisterwerk. Here we go…
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Schwarze Podcasts

Ich höre gerne und regelmäßig Podcasts, bin aber sehr wählerisch, was Format / Länge / Präsentation angeht. Bei Podcasts zum Thema hatte ich bis vor einiger Zeit keinen Erfolg bei der Suche. Natürlich gibt es etliche Podcasts, wenn man nur mal „gothic“ eingibt, aber die dudeln oft einfach US-zentrierte Musik.
Vor längerer Zeit habe ich mal ein paar Folgen von Communion after Dark gehört. Was mir grundsätzlich nicht gefällt, sind Podcasts, die die Playlist der Episode/Folge nicht angeben. Ich möchte einfach wissen, was das für ein geniales Lied ist, das gerade läuft. Da ist übrigens der Mitternachtsreigen – leider nicht mehr als Podcast verfügbar – vorbildlich.

Es nervt dann auch, wenn zwei, drei Lieder hintereinander gespielt werden, ich nebenbei andere Dinge erledige und dann nicht weiß, welches Lied welches ist. Genauso erging es mir mit dem Podcast Gothic Rock. Letztlich bin ich dann zu „Schwarzen Radios“, insbesondere Schwarze Welle, zurückgegangen, aber da fehlt mir dann der Content jenseits der Musik.
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When the music’s over

„When the music’s over
Turn out the lights. (…)

Cancel my subscription to the resurrectionSend my credentials to the house of detentionI got some friends insideThe face in the mirror won’t stopThe girl in the window won’t dropA feast of friends, alive she criedWaitin‘ for meOutside
Before I sinkInto the big sleepI want to hearI want to hearThe scream of the butterfly“
© The Doors / When the music’s over

Speak No Evil / Funny Games (Filme)

frreepik.com - 18+Bitte beachten: Im Sinne des Jugendschutzes weise ich darauf hin, daß hier sensible Inhalte eines Mediums (Film, Serie, Buch) besprochen werden. Der Text sollte ab Volljährigkeit gelesen werden.

 

„Die Gewalt lebt davon, dass sie von den Anständigen nicht für möglich gehalten wird.“
Jean-Paul Sartre

Als ich vor gut einem halben Jahr „Funny Games“ (FG) sah, habe ich den Film hier nicht vorgestellt. Ich weiß nicht genau, wieso, aber vielleicht wollte ich ihn aus dem Gedächtnis verdrängen, dieses Beispiel für ein „feel bad movie“, wie man es nennt. Denn letztlich geht es nur um plötzlich über „normale Menschen“ hereinbrechende, tödliche Gewalt. Das alles findet in der Form seine filmische Darstellung, daß die Gewalt keinen Sinn zu haben scheint – außer man bemüht sich mit der Suche nach den sadistischen Motiven der Täter. Das Warum scheint keine Antwort zu kennen, doch in „Speak No Evil“ (SNE) wird das ganz lakonisch beantwortet, wenn der Täter dem Opfer sagt: „Because you let me.“ Speak No Evil / Funny Games (Filme) weiterlesen

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