Ich erhielt diesen Film als Empfehlung für ein paar – zu Unrecht – unbekannte „Horrorperlen“ auf Netflix. Doch der Horroranteil scheint mir eher gering, wenn auch gut dargestellt. Vielmehr geht es um Traumata und – wieder einmal – Lebenslügen. Ich spoilere wenig, nicht den „Hauptfakt“, der den Film erklärt. His House (Film) weiterlesen
Schlagwort: Film
Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast (Film, 1997)
Auf gefühlt allen Horrorkanälen geht es aktuell nur um das Remake von „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“. Da mir Netflix anzeigte, daß das Original von 1997 bald nicht mehr zum Streamen zur Verfügung stehen wird, habe ich mir den Film angeschaut.
(Hinweis: da das Remake wohl nah am Original ist, wird der hiesige Text den Film spoilern.)
Ich bin kein Slasher Fan, das sei vorausgeschickt. Der Film paßt aber dennoch zu zwei Rezensionen der letzten Monate, dem Resurrectionist und dem Film Drei Tage und ein Leben, denn auch hier geht es um Schuld und einen vertuschten Mord. Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast (Film, 1997) weiterlesen
The Awakening (Film)
Der 2011er Film The Awakening (Wikipedia), bei dem Nick Murphy Regie führte, ist ein spannender „Mystik-Thriller“, der bei hiesiegen Außentemperaturen von 30°C mit seinen kühlen, regnerischen, englisch-schottischen Landschaften den herbstsüchtigen Goth beglücken kann. 😉
Mir haben insbesondere die beiden Hauptdarsteller, Rebecca Hall als Florence und Dominic West als Robert, sehr gut gefallen; sie stellen im übrigen ein sehr schönes Filmpaar dar.
Was zunächst als normaler Auftrag erscheint, hat gegen Ende des Films weitreichende Folgen: Florence, Wissenschaftlerin, trauernd um ihren im Ersten Weltkrieg gefallenen Mann, versucht im London der 1920er Scharlatane, die angeblich übernatürliche Phänomene nutzen, das Handwerk zu legen.
Robert kontaktiert und bittet sie, ins Internat in Cumberland zu kommen, wo ein Junge gestorben ist, während gleichzeitig ein Geist sein Unwesen treibe. Er zeigt Fotos verschiedener Jahrgänge, auf denen immer der Geisterjunge zu sehen ist.
Der Film lebt von herrlichen Landschaftsaufnahmen und ruhigen Kamerafahrten durch das Internat. „Natürlich“ findet sich zunächst kein Geist, so daß Florence abreisen will. Doch dann begegnet sie ihm tatsächlich – und, sehr schönes Element, findet ein Puppenhaus, das das Internat nachbildet, wo mit Figuren Szenen dargestellt sind, die Florence gerade erlebt hat.
Als im Sommer alle Schüler abreisen, bleibt Florence doch im Internat – mit Robert, der Haushälterin Maud und einem Jungen, Tom, dessen Eltern in Indien leben. Und hier höre ich auf, das genauer zu beschreiben, weil sonst der Anreiz zum Selberschauen weg ist. Ich sage nur: die vier Personen kennen sich schon länger als sie denken / eine von ihnen denkt.
Sanfter Horror, viel Mystik und schöne, „gotische“ Landschaft – ein toller Film gegen Sonnenbrand. 🙂
Drei Tage und ein Leben (Film)
Ich habe neulich über meine Vorstellung von den unpolitischen Gemeinsamkeiten in der Schwarzen Szene geschrieben, die in den düsteren Abgründen des Menschlichen liegen, – und nun sehe ich mehr durch Zufall einen Film, der genau das ausdrückt.
Der Film „Trois jours et une vie“ von Nicolas Boukhrief, Regie Yourek Dury, ist einer über das „Davonlaufen vor Verantwortung“, das notierte ich noch während ich schaute. Dann korrigierte ich zum „perfekten Mord“, aber letztlich stand im Notizbuch nur „Lebenslügen“. Unbewußt passen die drei Begriffe zur Dreiteilung des Films: er beginnt 1999 in einem kleinen Städtchen in den belgischen Ardennen, dann wird 15 Jahre weitergesprungen, daraufhin noch einmal drei Jahre. Erst dann ist die Lebenslüge perfekt.
Der Text spoilert den Film. Drei Tage und ein Leben (Film) weiterlesen
The Ritual – neuer Exorzismus-Film
„The Ritual“ ist ein bald in die Kinos kommender Exorzismusfilm von David Midell mit Al Pacino in der Hauptrolle (schon mit eigener Wikipedia-Seite). Der Trailer sieht ziemlich gut aus…
Man sollte den Film nicht mit dem gleichnamigen mit Anthony Hopkins verwechseln.
Nun habe ich dazu noch ein interessantes Detail bei TechKrams gelesen: Es soll eine weitere Verfilmung des Schicksals von Emma Schmidt sein (1882-1941), zu der es unter dem Pseudonym „Anna E(c)klund“ ja bereits mindestens einen Film gibt: Der Exorzismus der Anna Ecklund aus dem Jahr 2016. Der ist aber nicht sooo gut geworden; ich habe ihn mit ** von fünf Sternen bewertet.
Die Wikipedia hat einiges an Infos zu Emma Schmidt, von der man sagt, ihrer sei der best-dokumentierte Exorzismus-Fall in den USA.
Hoffen wir, daß Midell, von dem ich keine vorherigen Filme kenne, eine deutlich bessere Umsetzung des Stoffes schafft.
The Exorcism (Film)
The Exorcism ist ein Horrorfilm von Mark Alexandre Fortin und Joshua John Miller (auch Regie) mit Russell Crowe in der Hauptrolle. Er ist 2024 erschienen; und ich finde es auffällig, daß die deutsche Wikipedia-Seite dazu sehr knapp gehalten ist (WikipediaENG). Aufgrund Crowes Mitwirken muß sich der Film natürlich mit „The Pope’s Exorcist“ (2023) messen lassen, den ich bereits mit *** als mittelmäßig bewertet habe. Jetzt fällt leider ein weiterer Stern weg: ** für diesen unterdurchschnittlichen Film, den Crowe nicht retten kann.
Der Text spoilert den Film.
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Immaculate (Film)
Der Text spoilert den Film!
Immaculate ist so etwas wie Jurassic Park für Arme. Für die Absicht, irgendwie so ein Gore-Fest abzudrehen, muß eine abstruse Hintergrundgeschichte herhalten, die zudem noch wenig überzeugend umgesetzt wurde, weil, wie ich vermute, sich das Team hinter dem Film nicht wirklich mit der katholischen Kirche auskannte. Immaculate (Film) weiterlesen
Exorzist 2 – Der Ketzer (Film)
Den von John Boorman 1977 nach dem Erfolg von The Exorcist gedrehte Nachfolger (Original: Exorcist II – The Heretic) habe ich via iTunes gesehen und bewerte ihn mit **. (Wikipedia)
Der Text ist – mehr als bei meinen anderen Besprechungen – eine Zusammenfassung des Films; daher massive Spoiler!
Ready or Not (Film)
Ready or Not, eine Horrorkomödie von 2019, aktuell bei Netflix auf Platz 2 der “Filme der Woche”, ist ein unterhaltsamer Film auf B-Niveau, der aber doch eine “underlying message” hat. Somit hier nicht allzuviel zur konkreten Handlung, sondern zu dem, was ich rauslese. (Spoiler…)
Da ist die Welt der Reichen, des Adels, mit ihren eigenen Gesetzen; eine abgehobene, dem normalen Menschen enthobene Welt. Und da sind diese normalen Menschen – gern auch mit persönlichem hartem Werdegang wie die Protagonistin im Film, die Braut Grace (ein sprechender Name). Grace wird in diese ihr fremde Welt einheiraten – und lernt auf die harte Art, daß es darin obskure Regeln gibt, die allen gesellschaftlichen Konventionen widersprechen. Was hier mit einem tödlichen / satanischen Ritual (und gut umgesetzten Gore-Szenen) dargestellt wird, ist eben diese Andersartigkeit, Abartigkeit, Degeneration jener Welt. Aber: und das ist schon der ganze Plot, Grace wird diese anmaßende, tödliche Welt zerstören – rein durch ihre Willenskraft und ihr Durchhaltevermögen. Das Finale ist grotesk, aber von Aufbau und Effekten her unglaublich befriedigend.
Wer also auch gern antikapitalistische Visionen hegt, wer die (im Film kranke) Welt der Superreichen verachtet, der findet hier unterhaltsames Abend-Futter. Was lernt man aus dem Film? Mit den gezeigten Menschen jenseits Grace ist kein funktionierendes Gemeinwesen aufzubauen… R(A)sh out.
Aokigahara (3) – The Sea of Trees (Film)
Trigger-Warnung! Der Text behandelt das Thema Suizid/Selbsttötung. Wenn das für Dich ein Problem ist: bitte nicht lesen!
Hier gibt es eine Vorbemerkung zu diesen Texten.
Ich bespreche nun den Film The Sea of Trees; der Text spoilert den Film.
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