M’era Luna 2025 – das Jubiläum (?)

M’era Luna 2025

Das M’era Luna 2025 ist Geschichte. Wir haben das Wochenende genossen, schnell Karten für 2026 ergattert – und zum Glück auch ein „Wagenburg“-Ticket (ehem. WoMo) bekommen. Die Geschichte, meine Geschichte des ML25, ist noch zu schreiben – für Euch, für dieses Blog. Ich komme auf 24 MLs seit 2000, somit wäre 2025 nur das kalendarische Jubiläum. Sagt das auch was über Orga und Ablauf des Events?

Da wir ein paar Tage Urlaub im schönen Osten machen, um morgen dann ins Stella Nomine – The Blackest One zu starten, dauert der Bericht noch etwas. Er ist vorgeschrieben, aber die Bildbearbeitung ist auf langsamem Notebook nicht so dolle. Und ich muß noch am Text feilen; bei einigen Dingen bin ich mir noch unsicher, wie ich es formuliere.
Plan ist: Montag, 18., oder Dienstag, 19., kommt zumindest der Bericht für den Freitag.

Dann folgen Samstag und Sonntag und gegen Ende der Woche der Bericht vom Stella Nomine – wenn wir die angekündigten 36°C auf freiem Feld überleben…

Bilder zwischendurch gibt es auf Insta. Rush out.

Dunkles Spiel

Dunkles, fremdes Zimmer,
flackernder Kerzenschimmer,
dessen Schein im Stillen sich in Schatten bricht,
dort, wo eine Frau Beschwörungsformeln spricht.

Ihre schlanken Finger liegen
einem kleinen Glase auf. Verschwiegen
starrt gebannt sie auf den Kreis
ausgelegter Buchstaben in reinem Weiß –
und auf ihre leise hingehauchte Bitte
fängt das Gläschen gleichsam leise in der Mitte
jenes Tisches an zu rücken, und geheimnisvoll,
unaufhaltsam, unheilvoll,
schreibt ein Wort es zum Erkennen.
Plötzlich schmerzt in ihren Augen sie das Brennen,
eisig ist der Schauer, der das Böse ihr verheißt –
denn sie kennt nicht diesen Namen, kennt nicht diesen Geist!

Innehält das Glas, der Ruhe unsichtbare Spannung knistert
und die Frau in kaum beherrschter Furcht nun flüstert,
fragt, wer er im Namen Gottes sei.
Eine bleiche Ahnung drängt mit Schmerz herbei.

Mit dem ‚S‘ beginnt das Glas in raschen Zügen ohne Zweifel,
‚welch ein Glück‘, denkt sich die Frau, ‚mitnichten ist’s der Teufel!‘
Bebend fragen ihre Lippen: ‚Ob ich ihn wohl kenn‘?‘
Ruhig schreibt das Glas ihr: S – a – t – a – n.

[© Rush / V. Wagner]

 

{Das soll sich in den späten 1980ern in einem kleinen Ort am Mittelrhein so zugetragen haben, erzählte mir eine Frau, die ihre Hand an besagtem Glas hatte. Wer bewegte das Glas? Diese in allen Horrorfilmen so spannende Frage: hier konnte sie nicht beantwortet werden, die drei Frauen brachen das Experiment ab.
Der Ursprungstitel des Gedichts war „Einen kenne ich“ in Anlehnung an die erste Zeile aus Clemens Brentanos Gedicht „Der Feind“.}

Ballermann in Schwarz

In einem für die Tagesschau schon recht beachtlichen Artikel wird der Frage nachgegangen, wieviel Metal noch in Wacken steckt. 85000 Menschen kommen unter dem Label Wacken, das zu einer internationalen „Festival-Marke“ gehört, zusammen.

Und wenn ich dann  folgendes Zitat lese…

„“Ballermann in Schwarz“ – so nennen kritische Stimmen, auch aus den eigenen Reihen, das Festival mittlerweile: Zu viel Show, zu viele Kameras, zu viele Fans, die eher für Instagram als für die Musik kommen. Tatsächlich gleicht Wacken heute einem Erlebnispark mit Metal-Yoga, Feuershows und Endzeit-Dekor. Der einst spontane Ausnahmezustand ist zum durchgetakteten Erlebnisprodukt geworden.“

… dann meine ich, das werde ich nächste Woche auf dem M’era Luna auch so erleben. Gut, etwas – äh – familiärer mit 25000 Leuten.

Spannend die Aussage des Kulturwissenschaftlers im verlinkten Artikel: Metal sei keine Subkultur mehr, sondern „in der Mitte der Gesellschaft angekommen“. Gleich frage ich mich beim Schreiben: Würde ich das auch so sehen? Vielleicht sehe ich es anders, wenn ich auf die Entwicklung des M’era Luna schaue, wie es aus dem Zillo-Festival auf dem Flugplatz bei Hildesheim hervorgegangen ist, immer professioneller und größer wurde. Ich meine, so wie bei Wacken trifft sich beim ML nicht exklusiv der „harte, innere Kern“ der Gothic-Szene, sondern jeder mit Affinität zu irgendeiner Schattierung von Schwarz kann sich wohlfühlen. So operiert man auch in Wacken – Heino durfte da schon singen, aktuell sind z.B. BAP dabei. Nicht „Gothic“ ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen, sondern das Angebot wird so aufgefächert, daß sich möglichst viele Menschen angesprochen fühlen. Exklusivität liegt auf vielen Ebenen nicht mehr im Trend.

Oder, krasser gesagt: für den „harten Kern“ solcher Szenen reichen auch Mini-Festivals mit 1000 Leuten. Wer’s größer aufzieht, will verdienen, braucht dann auch thematische Streuung.

Für mich wird es dieses Jahr spannend, weil ich gleich vom M’era Luna in den Osten fahren werde, um dann das Stella Nomine – The Blackest One erleben zu können. Das war letztes Jahr mein Highlight – vor allem weil es so klein und authentisch war. Also zuerst: Bericht vom „Ballermann in Schwarz“ (in Hildesheim), dann Kontrastprogramm mit – hoffentlich – Wohlfühlatmosphäre.

(Beide Berichte wohl erst in der Woche ab 18.8.)

Assemblage 23 im Kulttempel (Oktober)

Tom Shears Projekt Assemblage 23 ist für mich so eine Art Undercover-Lieblingsband. Wenn ich über Favoriten nachdenke, fällt mir A23 meist nicht ein, aber wenn ich Lieder meiner Playlists höre, merke ich wieder, wie sehr ich das Schaffen von Herrn Shear schätze. Ich denke an „Naked“, „Damaged“, „Let me be your armor“ oder „Welcome Apocalypse“.
Habe ich A23 schonmal live gesehen? Hmm, jein, beim M’era Luna 2002 waren Tom und ich, aber ich kann mich nicht an den Auftritt erinnern. Zwischendurch war auch ein anderes Festival, bei dem er spielte, ich aber wohl andere Prioritäten gesetzt hatte.

Nun also ist er auf einer kurzen UK-Tour im Oktober und scheint für den 20.10. „mal eben“ von London nach Oberhausen zu jetten, um dort im Kulttempel zu spielen (s. off. Homepage). Karten dafür gibt es via Eventim. Als Vorband tritt Mari Kattman, Toms Frau, auf, mit der er zusammen auch das Projekt Helix betreibt, die aber wohl mit Solo-Programm dabei ist. Aktuell hat sie den Song Typical Girl veröffentlicht.

Ich freue mich auf den „Abend mit den Shears“. 🙂

Castrum Nigra 2026 – Tickets werden knapp

Der Veranstalter hat gerade per Mail darauf hingewiesen, daß es die Early-Bat-Tickets nur noch bis 31.7.25, 23:59 Uhr, geben wird.

Aber auch darüber hinaus ist es wohl so, daß von den 1000 Wochenend-Tickets 70% schon weg sind. Wer also die Ehrenburg am vorletzten Juni-Wochenende besuchen möchte, sollte schnell zugreifen.

The Awakening (Film)

Der 2011er Film The Awakening (Wikipedia), bei dem Nick Murphy Regie führte, ist ein spannender „Mystik-Thriller“, der bei hiesiegen Außentemperaturen von 30°C mit seinen kühlen, regnerischen, englisch-schottischen Landschaften den herbstsüchtigen Goth beglücken kann. 😉

Mir haben insbesondere die beiden Hauptdarsteller, Rebecca Hall als Florence und Dominic West als Robert, sehr gut gefallen; sie stellen im übrigen ein sehr schönes Filmpaar dar.

Was zunächst als normaler Auftrag erscheint, hat gegen Ende des Films weitreichende Folgen: Florence, Wissenschaftlerin, trauernd um ihren im Ersten Weltkrieg gefallenen Mann, versucht im London der 1920er Scharlatane, die angeblich übernatürliche Phänomene nutzen, das Handwerk zu legen.

Robert kontaktiert und bittet sie, ins Internat in Cumberland zu kommen, wo ein Junge gestorben ist, während gleichzeitig ein Geist sein Unwesen treibe. Er zeigt Fotos verschiedener Jahrgänge, auf denen immer der Geisterjunge zu sehen ist.

Der Film lebt von herrlichen Landschaftsaufnahmen und ruhigen Kamerafahrten durch das Internat. „Natürlich“ findet sich zunächst kein Geist, so daß Florence abreisen will. Doch dann begegnet sie ihm tatsächlich – und, sehr schönes Element, findet ein Puppenhaus, das das Internat nachbildet, wo mit Figuren Szenen dargestellt sind, die Florence gerade erlebt hat.

Als im Sommer alle Schüler abreisen, bleibt Florence doch im Internat – mit Robert, der Haushälterin Maud und einem Jungen, Tom, dessen Eltern in Indien leben. Und hier höre ich auf, das genauer zu beschreiben, weil sonst der Anreiz zum Selberschauen weg ist. Ich sage nur: die vier Personen kennen sich schon länger als sie denken / eine von ihnen denkt.

Sanfter Horror, viel Mystik und schöne, „gotische“ Landschaft – ein toller Film gegen Sonnenbrand. 🙂

Amphi Festival 2026

Das nächstjährige Amphi wird das 20. sein. Das könnte für einen gewissen Andrang auf die Tickets sorgen, zumal zumindest schon bekannt ist, daß VNV Nation den ausgefallenen Gig nachholen werden.
Gestern abend kam eine kurze Meldung, daß 1/3 der gesamten Tickets, die Early-Bird-Karten, schon weg sind (innerhalb von 10 Minuten). Die lagen bei 90€, die aktuell verfügbaren sind bei 110€. Von daher: ggf. noch schnell zuschlagen. Corri-May und ich werden dort sein.

Wo boom(er)t die Schwarze Szene?

Wochenlang habe ich zwischen Mai und Juli überlegt, etwas dazu zu schreiben, warum es hier im Blog so ruhig ist. Ich wußte nicht, wie ich anfangen sollte. Dann habe ich Anfang Juli einen ellenlangen Artikel geschrieben, der aber wie ein ‚rant‘ rüberkam und eher doch grottig war.

Dann ging für mich die „Festival-Saison“ mit dem Samstagsbesuch auf dem Amphi los. Und wie so oft, auch in den vergangenen Jahren, lösen sich Zweifel an dem, was ich bin und tue, in (schwarzem Rauch) Luft auf, wenn ich EUCH, die Andern in dieser Szene sehe und erlebe. Da merke ich dann, wie sich meine zurückgezogene Lebensweise manchmal auf meine Psyche auswirkt. Ich will also nun noch einmal mit moderateren Worten schildern (Ok, eigentlichen Artikel nur umgeschrieben…), was mich derzeit an der „Schwarzen Szene“ zweifeln läßt. Wo boom(er)t die Schwarze Szene? weiterlesen

The Resurrectionist (White)

Vorab-Hinweis: Der vorgestellte Roman enthält massive, auch sexuelle Gewaltdarstellungen. Ich bespreche ihn in neutraler Sprache, er sollte aber erst ab Volljährigkeit gelesen werden.

The Resurrectionist“ ist so ein wenig wie Friedhof der Kuscheltiere ‚on speed‘. Schaut man kurz auf den biografischen Hintergrund des Autors Wrath James White, dann paßt der Roman mit seinem krassen Inhalt: White, geboren 1970, ist vom Straßenkämpfer in die Schwergewichts-Liga beim Kickboxen aufgestiegen und war/ist Trainer für verschiedene Kampfsportarten. Er hat einen hohen literarischen Output im Horror-Genre, wobei ich zu sonstigen Werken nichts sagen kann.

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