Zosia

Vor einem Jahr berichtete ich kurz über archäologische Funde in Polen, wobei eine Frauenbestattung mit über dem Hals angebrachter Sensenklinge hervorstach.

Diese Tote hat man dann „Zosia“ getauft und weiter untersucht. Die um 20 Jahre alte Frau war mit etlichen Krankheiten belastet, die sie möglicherweise aus der Gemeinschaft herausstellten und als „besonders“ (verflucht?) erscheinen ließen. Es ist z.B. von der Möglichkeit plötzlicher Ohnmachtsanfälle die Rede – was mich an die „Schamanin von Bad Dürrenberg“ aus der Mittelsteinzeit erinnert, die ebenfalls aufgrund einer anatomischen Besonderheit plötzlich ohnmächtig werden konnte (und eventuell bei so einem Anfall verstorben ist).

Nun hat ein Forscherteam auch das Aussehen dieser besonderen Toten aus Polen rekonstruiert. Am Ende des verlinkten Artikels finden sich etliche weitere Links zu früheren Berichten über „Vampirbestattungen“.

Vampirbestattungen?

Im nördlichen Polen beim Ort Pień wird seit Jahren ein Friedhof aus dem 17. Jahrhundert ausgegraben, wo man 2022 ein weibliches Skelett fand, über dessen Hals eine Sichel gelegt war. Zudem fand sich an einem großen Zeh ein Metallschloß. Laut Bericht bei The History Blog könnte man diese Bestattung als Vorkehrung gegen die Wiederkehr einer „strzyga“ sehen. Beim Erheben der eventuell Untoten sollte die Sichel den Kopf abtrennen. Die Archäologen meinen, die Frau habe einen hohen sozialen Status gehabt. Der verlinkte Artikel berichtet auch über weitere „Vampirgräber“.

Aktuell wurde erneut auf einen Fund auf diesem Friedhof eingegangen, von dem Forscher glauben, er sei eine Ruhestätte für gesellschaftlich geächtete Personen gewesen, da er auch nicht mit einer Kirche verbunden war.
Nun hat man anderthalb Meter neben dem Grab der o.g. Frau das Skelett eines Kindes gefunden, das beim Tod zwischen 5 und 7 Jahre alt gewesen sein muß. Auch an seinem Fuß befand sich ein dreieckiges Metallschloß. Das Kind ist in Bauchlage bestattet worden, was ein Ritual gegen Wiederkehrer gewesen sei.
Der Autor des Artikels weist darauf hin, daß zwar von „Vampirgräbern“ gesprochen werde, es sich aber um ältere Vorstellungen aus dem Volksglauben handele als die Legende vom bluttrinkenden Graf Dracula.

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