„Sex & Tod, schwarz & weiß – diese vordergründigen Widersprüche sind stilprägend für die Gothics. ‚Schönheit‘ schließt für die Gothics das Häßliche mit ein, bedingt es geradezu. Kein Leben ohne Tod, kein Licht ohne Dunkelheit, keine Freude ohne Trauer. Um ‚Glück‘ zu definieren, muß ich auch ‚Unglück‘ erfahren haben. Gothic zu sein bedeutet für die meisten nicht, ständig unter Depressionen zu leiden, sondern die schwarzen Seiten des Lebens auch zuzulassen. … Die geradezu magische Anziehungskraft, die extreme Themen, Gefühle und Lebensstile (Tod, Sadomasochismus, Körperschmuck wie Piercing usw.) auf die Gothics ausüben, nährt sich aus den Tabus und Verdrängungen der Mehrheitsgesellschaft.“
[Klaus Farin, ‚Die Gothics, Berlin, Bad Tölz 2001‘]