Schwarzer Tanztee

Ich habe in Wo boom(er)t die Schwarze Szene? schon darüber geschrieben, daß sich für eine älterwerdende Szene durchaus auch Tages-Events – statt durchtanzter Nacht – anbieten. Dazu gibt es nun einen guten, lesenswerten Artikel bei Spontis, auf den ich hinweisen möchte: Soft Clubbing. Robert formuliert als zentrale Frage: „Kann die romantische Melancholie, die dunkle Ästhetik und die existenzielle Suche, die unsere Szene definiert, in ein achtsames, sonniges Nachmittagsevent übersetzt werden?“

Das ist in der Tat auch mein größter – nicht Kritikpunkt – eher Einwand zu solchen Events, denn ich bin jemand, der die Nacht mag, die Einsamkeit, die leeren Straßen usw. In meinen Gedichten wird die nächtliche Zeit manchmal als ‚Ohnewelt‘ beschrieben, also ‚Welt‘ als die Hektik und blendende Helligkeit des Tages, der die Ruhe der Nacht gegenübersteht. Aber ich glaube, je älter man wird, desto weniger schaut man ausschließlich romantisierend auf solche Umstände, man prüft eher, wie steif der Rücken ist, wie müde die Augen schon sind… :-))

Vorschlag: Solch einen Tanztee sollte man in einem (aufgegebenen) Kino durchführen, da ist es per definitionem DARK.

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner